Auf dem Nachttisch

frisches

Damkeschön. Die Dekade...
Damkeschön. Die Dekade hätte ich eigentlich fast noch...
Phae - 18. Mär, 00:37
Welcome back und einen...
Welcome back und einen guten Re-Start nach beinahe...
NeonWilderness - 17. Mär, 17:54
na los
einfach wieder anfangen, einfach nichts erklären, einfach...
Phae - 17. Mär, 15:44
suppe
Kartoffelsuppe. Mit Blumenkohl. Ich, sitzend auf dem...
Phae - 19. Nov, 00:01
'
Wenn ich wieder fahre, in den letzten Momenten davor,...
Phae - 8. Sep, 19:10
ein küchengespräch
Gestern habe ich einer Freundin noch davon erzählt,...
Phae - 3. Aug, 00:04
Er schmeckt mir gut und...
Er schmeckt mir gut und es sieht schön aus, wenn man...
Phae - 2. Apr, 20:15
undenkbar
Auf einmal ist da ein neuer Gedanke. Ich bin auf dem...
Phae - 1. Apr, 01:34

Sonntag, 5. April 2009

Staaten und Steine

Vor zwei Jahren war ich genau da, wo die Welt hingesehen hat. In Rostock zur Zeit des G8 Gipfels. Ich habe hier davon erzählt, mich live vor Ort gefühlt und mit Interesse beobachtet. Die Wasserwerfer, die wütendenden Massen, die fliegenden Steine. Alles war aufregend, erschreckend und spannend.

Dieser Tage habe ich ein Déja-Vu. Ich bin in Straßburg und damit heute bei einem Spaziergang durch die Stadt an der Stelle vorbeigekommen, wo vor zwei Tagen Obama von Sarkozy samt dazugehörigen Gattinnen begrüßt worden ist. Und wieder: viel Aufregung, viel Polizei, Demonstrationen, Wasserwerfer, Feuer und Steine.

Ein paar Stunden lang immer wieder Anfragen von Freunden, ob es mir gut geht, sie sehen meine Stadt im Fernsehen gerade brennen. Wut auf den Straßen. Wer nicht auf die Nato schimpft, zürnt über die Beschneidung unserer demokratischen Rechte. An der Grenze rede ich mit einem deutschen Polizisten. Mit dem kann man reden, er spricht wie jemand, der viel nachdenkt. Und er hasst: Die Illegalen, die Autonomen. Die Nazis auch, aber nur ein bisschen. In einer Diktatur müsste er sich immerhin nicht von den Aufständigen mit Steinen bewerfen lassen. Ich schlucke viel und höre zu. Zum Schluss sagt er, er hofft, er habe "ein bisschen helfen können". Ja, danke.

Meine Gedanken sind nicht fertig. So viel Wut. Wo die Spitze unserer Regierungen zusammentrifft, entsteht Gewalt und Chaos, so groß die Energie der Protestierenden. Ich bleibe beim Beobachten und Parallelen finden, was Kluges dazu fällt mir nicht ein. Dafür aber immerhin ein paar dumme Sachen, die zu sagen und denken ich nun vermeiden weiß.

Und eines: Noch immer denke ich darüber nach, wohin ich nun soll. Auf der Brücke zwischen meinen beiden Ländern, inmitten von grünen und blauen Polizisten und mit ein einem ganzen Batzen bittersüßer Melancholie auf den Schultern hab ich es wieder gespürt: Da will ich bleiben. Gewaltmonopol, Modernemalaise, Gesellschaftskritik. Ich bin noch nicht so weit, die Soziologie hinter mir zu lassen.

zurück

Ich glaube, gerade bin ich malerisch. Es gibt da diesen Mond, und wie ich hier sitze, auf dem Balkon mit offenen Haaren und der Kapuze darüber, in den Laptop versunken: In meinem Kopf ist das schön.

In so einem Moment möchte man nicht nur lesen, sondern schreiben. Hier.

So richtig hab ich den Weg zurück zum Bloggen noch nicht gefunden. Das Exil wirkt nach. Es gibt andere, neue Kanäle in meinem Leben. Es gibt Gedanken, die werden so schnell es geht per Mail zu Freunden geschickt, einige reisen in Briefen, einige verpuffen auf Twitter. Das Wort "Bloggerin" hat noch immer Magie und ist noch das, was ich sein will, aber zu wenige Gedanken kommen hier noch an.

Vielleicht brauch ich noch Zeit, vielleicht kommt es von alleine zurück.

Das Leben, das Universum und der ganze Rest
Kultur
Lieblingsmenschen
Zitate
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren