Ich bin vergeben, ihr Arschloch-Spam-Mails! Ich will eure scheiß Dating Communities nicht! Und ich habe auch keinen Penis, den ich vergrößern will! Geht weg, geht weg, geht weg!
Ich hab ein schönes Blog gefunden:
etc.pp. Gefällt mir, vor allem
das hier.* Er hat einen Ratzefummel gefunden und schämt sich ein bisschen, ihn aufgefunden zu haben.
Da ist mir aufgefallen, dass ich das gerne mache. Sachen finden, Sachen von der Straße aufheben. Nicht mit den Lippen berühren, dann ist das nicht so schlimm. Ich will auch was schönes finden, und Euch davon erzählen. Jetzt sofort.
* Jetzt gerade: Bruch mit der doofen Angewohnheit, in Webblogs nicht zu erklären, wovon man gerade redet, weil man ja drauf verlinken kann. Ganz doof.
Beiträge, die auf meiner euphorischen Begeisterung über irgendwas basieren, sind am wenigsten geeignet, Struktur und Kleinkramgenialität zu suchen. Und jemals nochmal gelesen zu werden.
Es gibt dieses Spiel mit den Entscheidungsfragen. Schoko oder Vanille? Hund odr Katze? Berlin oder Hambur?
Ganz klar Berlin. Siet dem letzten Wochenende da, geht mir diese Stadt nicht aus dem Kopf. "Rostock hat genau die richtige Größe", hab ich früher immer gedacht. Und dass ich mich in einer richtigen Großstadt nie wohl fühlen würde. Eigentlich denke ich das immer noch, ich liebe es, dass ich nie durch die Stadt fahren kann, ohne jemandem zu begegnen, jemandem zuzugrüßen und angewunken zu werden. Und doch nicht die Decke auf den Kopf gefallen zu bekommen (hö? ist spät), immer neue Menschen kennenzulernen, kulturelle Vielfalt zu leben. Die ganze Stadt ist mein Block, ich bin in der Silhouette ihrer Türme zu Hause.
Und doch... Berlin! Die Großstadt macht mir keine Angst mehr, sie zieht mich an. Mit ihren Details, ihren Ecken, ihren Straßen und all den Läden, Cafes, Clubs, die man nie fertig entdecken kann. Mit all den wundervollen Dingen, die man in Rostock nicht kaufen kann. Ja, Berlin ist Kauflust, alles ist schöner und chiquer, in Berlin kümmern sich die Menschen um Design und Lifestyle. Wahrscheinlich sind die meisten von ihnen Angeber, Besserwisser, Anzugträger... aber es ist schön und metropolitan... es zieht mich an. Schön in the very special way... Schön im Sinne von Glitzer und Architektur in der man versinken will, aber auch in Straßenkunst, Grafittis und rauhem Betonelendcharme. Es macht mir auch Angst, ich fühl mich klein und provinziell. "Ich brauch dich nicht", sagt die große Stadt, "aber wenn Du Dich traust, dann bleib halt hier. Mal gucken, ob Du das aushälst."
Wer weiß, vielleicht mache ich das mal irgendwann.
Es gibt so viele Dinge, die mag man so sehr und will es gar nicht. Weil alle, einfach alle sie mögen und es einen alles andere als einzigartig macht. Weil es einfach nur zeigt, wie sehr unser Geschmack, unsere so-called Individualität doch nichts anderes ist, als die Zeit und die Gegend, in der wir leben. Unsere Schicht, unsere Kaste, und das im Zeitalter der Individualisierung. Welche Schade. Oder warum sonst mögen alle, alle Menschen die "fabelhafte Welt der Amelie", Sarah Kuttner, Schokolade? Darn it.
Nachdem ich das nun vorraus geschickt habe, kann ich jetzt ja zum Punkt kommen: Ich kann "Hey there Delilah" gar nicht oft genug hören. So schön. Hach hach.
Die Abende bei O., der großartigen gallischen Zwergin (d'oh!) hinterlassen im Kopf ein gluchsendes Glücksgefühl und ein wuseliges Sprachgewirr von englischen, französischen und deutschen Wortfetzen die sich beliebig aneinander reihen und ein babylonisches, sinnloses Durcheinander ergeben, welches ich beim Nachhauseradeln leise vor mich hinplappere.
Vorher vier Folgen Gilmore Girls auf englisch zu gucken, machen das Ganze keineswegs besser.
In solchen Momenten weiß ich, warum ich mir das antue, den ganzen Französisch-Scheiß, die Grammatik des Grauens, die Dissertationswüste der verlorenen Hoffnungen. Fremdsprachen sind eine Droge, sie machen süchtig und sie machen glücklich. Und das sind erst die wenigen Gelegenheiten in meiner provinziellen Heimatstadt. Irgendwann bin ich im schönen Frankreich und dann darf ich ein ganzes Jahr französisch sprechen... Dann werde ich so dauer-high, dass ich es gar nicht mehr merke.
Danke Gott, für Bablyon. Übrigens heßen sowohl "tschüß" als auch "ciao" auf chinesisch soviel wie "go to hell"