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Phae - 2. Apr, 20:15
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Phae - 1. Apr, 01:34

Sonntag, 6. Juli 2008

grief

Stelle fest, dass ich zwar noch, wie früher, Sonntage zu Hause vergammeln kann. Aber mich dabei Abends schlecht fühle.

...

Es ist krass, dass man so oft im Leben keine Ahnung hat, dass man etwas zum letzten Mal tut.

Else Buschheuer: Venus

Ich habe das Buch nur gekauft, weil es so gut zum Tag, zur Situation gepasst hat. Mit meiner Freundin L. habe ich an einem Wochenende vor ein paar Monaten den Tenor in Hamburg besucht. Das ist insofern eine delikate Situation, weil L und der Tenor selbst für eine lange Zeit ein Paar waren. Allen Regeln des Anstandes zum Trotz verstehen wir beide uns trotzdem sehr gut und genießen stets das Staunen der Menschen. Genossen, die Zeiten sind jetzt wohl vorbei.

An diesem Wochenende war aber noch alles wie immer, nur dass L und ich zusammen in Hamburg waren, das war neu. Wir gingen zu zweit spazieren, die Stadt erkunden und wir hatten Glück, denn zufällig fanden wir das Schulterblatt. (Ja, fanden zufällig. Mein Orientierungssinn hat mich noch nie in Schwierigkeiten gebracht, aber das ist auch das beste, was ich über ihn sagen kann.)

Da war dieser Second Hand Laden, viele Platten und einige Bücher und eine Menge Großstädter. Jungs in Kapuzenpullis und mit großen Kopfhörern, Mädchen in Leggings und bunten Kleidungskombinationen. Zumindest gefühlt. Da war dieses Buch.

Rosaner Einband mit Leopardenmuster, "Venus", 2 Euro auf dem Grabbeltisch. Innen eine Widmung, vielleicht von der Autorin: "ET: 07.03.05 Bitte veröffentlichen Sie keine Besprechung vor diesem Termin - vielen Dank." Ich musste es einfach mitnehmen, ich wollte ein kitschig aussehendes Buch in einem Hamburger Second Hand Laden kaufen. Wenn es doof wäre, würde ich es einfach freilassen und es würde Teil der Book Crossing Gemeinde.

Dann die Überraschung. Das Buch ist gut.

Es geht um eine arrogante, junge New Yorkerin, die nach einem blutigen Mord erst ihr Gedächtnis verliert und dann sich selbst - in den Straßen der Stadt. Ein behäbiger Mönch liest sie auf und trägt sie in eine Tempelkirche namens "God's Motel", eine Gemeinschaft, die alle Religionen unter dem Namen "Glückliche Sklaven Gottes" vereint und dabei aber hauptsächlich eine Menge Freaks in einer internationalen Sekten-WG versammelt.

Die Geschichte überrascht durch einen ungewöhnlich präsenten und aktiven Wir-Erzähler, durch einfallsreiches Charakterdesign und wirklich ansprechenden Humor, der einen irgendwie unerwartet trifft und an den man sich erst gewöhnen muss. Ein richtiger Glücksgriff, also, ganz unerwartet. Wer hätte das gedacht.

Sex and the City - The Movie

Ich war zwar schon vor einer Woche im Kino, will jetzt aber mal nachtragen, was mir so bei "Sex and the City" durch den Kopf gegangen ist. Und dabei Splendids Format aufgreifen. :)
  • das unbändige Verlangen, mehrere Kleidergrößen weniger, Designerkleider, hohe Schule und hysterische Freundinnen zu haben. An normalen Tagen nicht so mein Fall. Naja, das meiste davon.
  • Ich will auch in einer Bibliothek heiraten.
  • Boar, sind die alle alt geworden
  • Ich bin noch unschlüssig. Will ich lieber Personal Assistant sein, oder selbst einen haben? (Ähnlicher Effekt auch schon in "The Devil Wears Prada" an mir beobachtet.)
  • Armer Big: Mit einer Frau zusammen sein zu müssen ist schwer genug - und dann auch noch eine New Yorkerin. Mir tat er des öfteren ja schon mal leid.
  • Und überhaupt ging es Miranda doch viel viel schlimmer. Hallo?
  • Teilweise wirkte das alles ja schon etwas konstruiert. N bisschen.
  • New York ist schon irgendwie cool (Und ich bin metropolensüchtig.)
  • Carriebradshaw.com gibt es wirklich!
  • Louises Tasche war wirklich hässlich
  • Privat witzigste Stelle. Meine Freundin L. flüstert bei der Schamhaarszene: "Das waren bestimmt nicht ihre echten Haare."
  • Wenn ich nach Frankreich gehe und nur zwei Koffer mitnehmen darf - nehm ich dann trotzdem alle meine Staffeln mit? Oder ein ganzes Jahr ohne? Man man, schwere Entscheidung.
  • Also, ich hätte ja den jungen Mann mit den pinken Pumps eingestellt.

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