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Damkeschön. Die Dekade hätte ich eigentlich fast noch...
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NeonWilderness - 17. Mär, 17:54
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Phae - 19. Nov, 00:01
'
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Phae - 3. Aug, 00:04
Er schmeckt mir gut und...
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Phae - 2. Apr, 20:15
undenkbar
Auf einmal ist da ein neuer Gedanke. Ich bin auf dem...
Phae - 1. Apr, 01:34

Samstag, 7. Januar 2012

geschichten

Es gibt so viel, was diesen Freundeskreis, der mit seit genau einer Stunde an wieder fehlen wird, besonders macht. Eine Sache sind die Geschichten.

Es ist wie in How I Met Your Mother, uns umgibt eine eigene kleine Welt mit Anekdoten und Skurilitäten, einige sind schon fast zu Legenden geworden und bei keiner anderen Gruppe von Menschen, in denen ich mich bewege, gehören sie so sehr dazu, wie hier.

Heute sind wir zum vorerst letzten Mal für mich zusammengekommen, wir haben in A.s gemütlicher Wohnung, die erwachsen aber nicht einschüchternd eingerichtet ist, haben alkoholfreien Sekt mit Johannisbeersaft getrunken, Tiefkühlpizza und Süßigkeiten gegessen und gestrickt. Das heißt, die anderen haben gestickt. Ich habe schon vor Jahren beschlossen, dass Stricken und Häckeln nicht mein Sport sind und ich vielleicht gerne nähen lernen möchte, aber von dieser Fadenmagie lieber die Finger lasse. Statt dessen habe ich einfach nur auf A.s urgemütlicher Liegewiesencouch geflenzt, war glücklich und habe alles in mich aufgesogen.

An Geschichten ist zusammengekommen: Meine Mutter hat eine skurrile Nazi-Post aus den USA auf ihrer Arbeit bekommen, L. wurde auf einer Besprechung in ihrem von einem Pferd unterbrochen, das einfach zum Fenster hineinsah, A. ist heute unfreiwillig in eine Vorschule eingebrochen und die andere A. hat heute nichts erlebt, konnte mir dafür aber erzählen, dass sich einst ein junger Mann in sie verliebte, als sie ihn in einem Café vermeintlich heimlich gezeichnet hatte.

Wir müssen uns alle mehr Geschichten erzählen.

aktiverinnern

Ich habe das schon so oft gemacht, zu Besuch in meiner Stadt den Erinnerungen nachgehangen und sie zusammengesammelt, dass ich mir mittlerweile mit innerlich hochgezogenen Augen dabei zusehe, lässig an eine Wand meines Inneren gelehnt, leicht mit dem Kopf schüttelnd.

Ich fahre durch die Straßen, zum letzten Mal bevor der Zug mich morgen wieder wegbringt und sammele. Hier habe ich Silvester gefeiert, bei der Mathelehrerin mit ihrem Papagei und der ukrainischen Austauschschülerin die meine Freundin wurde, kurz vorher hatte ich wild mit diesem Jungen rumgeknuscht ohne zu ahnen, dass es das letzte Mal sein würde. Hier habe ich mal...

Während ich mir dabei zusehe, beim Zusammensuchen von Erinnerungen, fällt mir etwas anderes ein. K. und ich auf dem kleinen Rasen vor meinem Balkon im Plattenbau, in Straßburg. Es war ein warmer Sommertag, wir waren mit einer Decke nach draußen gegangen und ich konnte nur daran denken, dass jetzt dieser Ort, der Rasen vor meinem Balkon, mit einer Erinnerung besetzt sein würde. So einsam war ich damals.

ktv

Schon wieder gehe ich durch das Viertel, meiner Stadt, mein Viertel, in dem ich aber nie gewohnt habe, meiner Stadt, in der ich nicht mehr wohne und wieder war es ein großartiger Abend bei großartigen Freunden, mal wieder der letzte vom Urlaub, und auch das bisschen Wehmut beim letzten Spaziergang zurück zum Parkplatz, beim Nachfühlen wie es war, hier zu leben und beim kurz vorstellen, wie es wäre, wieder hier zu leben. Und auch das hinterherdenken von Erinnerungen, dass durchatmen, schlendern und in mich hineinhorchen, wie aufgewühlt all das Heimweh denn gerade macht, sind nicht mehr neu. So lange bin ich schon weg.

Und ich steige in das Auto meiner Mutter und es läuft dramatische, italienische Musik und der Moment wäre so schon wertvoll gewesen, aber jetzt passt auch noch der Soundtrack zum Augenblick, wie selten ist das. Gut, es ist nur Andrea Boccelli, das ist zu kitschig, um wirklich perfekt zu sein, aber wenigstens ist es italienisch.

Und ich mache die Scheibenwischer an und ich parke aus und ich werfe mir im Rückspiegel einen Blick zu und wünsche mir kurz, dass meine Augen dunkler geschminkt wären.

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