Auf dem Nachttisch

frisches

Damkeschön. Die Dekade...
Damkeschön. Die Dekade hätte ich eigentlich fast noch...
Phae - 18. Mär, 00:37
Welcome back und einen...
Welcome back und einen guten Re-Start nach beinahe...
NeonWilderness - 17. Mär, 17:54
na los
einfach wieder anfangen, einfach nichts erklären, einfach...
Phae - 17. Mär, 15:44
suppe
Kartoffelsuppe. Mit Blumenkohl. Ich, sitzend auf dem...
Phae - 19. Nov, 00:01
'
Wenn ich wieder fahre, in den letzten Momenten davor,...
Phae - 8. Sep, 19:10
ein küchengespräch
Gestern habe ich einer Freundin noch davon erzählt,...
Phae - 3. Aug, 00:04
Er schmeckt mir gut und...
Er schmeckt mir gut und es sieht schön aus, wenn man...
Phae - 2. Apr, 20:15
undenkbar
Auf einmal ist da ein neuer Gedanke. Ich bin auf dem...
Phae - 1. Apr, 01:34

das High Field Festival

Als ich ganz klein war, und die Musik mochte, die morgens beim Frühstück im Radio kam, war ich ein großer Fan der Prinzen. Es war die Zeit von "Alles nur geklaut", ich konnte das ganze Lied mitsingen und fand es toll. Ich habe mir eine Gruppe junger Männer, die im Radio Musik machen dürfen und "Die Prinzen" heißen, auch genauso vorgestellt. Schicke, hünsche Jungs, fein angezogen. Dass sie keine goldenen Kronen und Mäntel anhatten, damit habe ich gerechnet, ich dachte wohl mit meinen 6 Jahren eher an Sakkos, so wie mein Bräutigam Ken sie hatte. Als ich ein Bild der Prinzen sah, war ich geschockt. Pummelig, lange Mähnen und rot gefärbte Haare. Das sollten Prinzen sein?! Meine Toleranz für punknahe Kleidungsstile hielt sich im Grundschulalter in Grenzen, die Tatsache, dass Musiker nicht "schick", sondern "schluderig" aussahen, hat mich ziemlich desillusioniert.

An die kleine Phae muss ich denken, als ich auf dem staubigen Rest einer Wiese sitze, zusammen mit 25 000 anderen Menschen die Geschehnisse auf Bühne und Videoleinwand verfolge. Beim diesjährigen High Field Festival bei Erfurt sind nämlich fast alle großen Bands im Anzug aufgetreten: Kaiser's Orchestra, the Killers, the Hives, The International Noice Conspirancy und zumindest Rod von den Ärzten. Die - nahezu gesamte - Indierockszene sieht derzeit aus wie mein Bräutigamken aus Weichplaste und ist hübsch anzusehen. Der kleinen Phae wären die Ohren weggeflogen, aber wahrscheinlich hätte sie sich gefreut.

Die große Phae - und das ist ihr etwas peinlich - hat sich gelangweilt. Ich werde einsehen müssen, dass ich Indierock theoretisch mag, praktisch kann ich mir schöneres vorstellen, als mit dreckigen und betrunkenen Jugendlichen drei Tage im Schlamm zu wühlen. Vielleicht gibt es ja doch Sachen, die ganz ohne Alkohol und Drogen keinen Spaß machen.

Die großen, kommerziellen Festivals, mit den dicken, fetten Bands - das weiß ich jetzt - sind also nichts für mich. Im nächsten Jahr bleibe ich lieber bei den kleineren, individuellen. Kennt jemand eines in Frankreich?
ruebe (Gast) - 27. Aug, 14:31

fusion!

ach ja, ich frag mich eh, warum du noch keine fusionistin bist... auch wenn die fusion aus allen naehten platzt, in punkto interaktivitaet, entdecken, spielen, gluecklich sein ist sie noch einzigartig... und das publikum wird juenger, lieber, anspruchsvoller. naechstes jahr dann auch wieder at.tension theaterfestival auf dem gelaende... das glueck zum anfassen und mitmachen!

und psst, dieses WE sea-u-site an einem verboten geheimen ostseestrand, aber sehr elektronisch... und illegal! ich denke mal, das ist nicht so deins, wenn doch, schreib mir mal an meine buergerliche adresse... die info wird immer gut gehuetet, vielleicht krieg ich was raus.

das ist immer ganz lustig, wenn hundert bullen in kampfanzuegen bei 30 grad und sonnenschein den ravern die anlage klauen wollen...

und in frankreich solls wohl so an die 300 sommerfestivals geben, alle musiksorten, tanz, kunst, theater, straßenkunst usw., weil die alle aufs land fahren im juli, august. da kenn ich mich aber nicht aus.

jedenfalls war die at.tension das beste, was ich je hatte an festival.

und auf dem highfield war ich einmal mit 19, weil zufaellig meine oma einen ort weiter wohnt. es war ein fehler, obwohl die bands da noch korn und system of a down hießen.

Phae - 29. Aug, 00:08

Die Fusion? Eine Freundin musste mir neulich erst erklären, was das eigentlich genau ist. Die Schwerpunkte ihrer Ausführungen waren Kiffen und Elektromusik.

Phae: Hm... das klingt... da muss man echt bekifft sein, damit das Spaß macht, oder?
Freundin: Nö, das geht auch nüchtern. ... Also, mit nur Alkohol, mein ich.

Und den trink ich ja nicht. :)

Und so gut "verbotener, geheimer Ostseestrand" klingt, elektronisch und illegal ist dann wirklich nicht so meins. Aber einen Erlebnisbericht hätte ich dann gerne.
ruebefrei - 2. Sep, 16:57

komm ja schon. aber díe fusion, nein. und die attension, schon gar nicht. wer da sein bewusstsein veraendert, faellt nicht wiedergutzumachende kulturelle lichtjahre zurueck. ein leicht extrovertierter freund of mein schrieb nach dieser seiner ersten fusion das (ich nenne ihn den barden, denn außer poetry slammen, jakobsweg latschen und sich in kunstvollen geistigen widerspruechen verlieren findet er wohl sich selbst), also er schrieb folgendes (entschuldige die laenge):

Hey Du Strahlemensch,

ich bin gradee in R gelandet, also daheim bei Muttern.
Ist ne schöne ruhige Atmosphäre hier.
Kann es sehr genießen...
Komme von einem tiefen intensiven Trip zurück.
Die Reisezeit seit ich das Haus das letzte mal verlassen habe war mehr als hyperdimensional!

Kernfusion sicher als eines der wichtigsten Erlebnisse!
Die Fusion ist das was der Name schon sagt, eine Fusion von Triaden von Ebenen.
Sie hat mich geheilt und mich ins Licht gerückt.
SIe ist eine Lehrerin und eine Spielerin,
eine Liebende und eine Schöpferin und ich liebe sie und durfte durch sie lieben, tönen, tanzen.
Sie hat mich verzaubert und auf höherer Ebene wieder entzaubert.
Sie hat mich in entlegene Gebiete meiner Selbst geführt und mir Meister ihres Fachs gesendet.
Ich habe sie geatmet und geliebt und werde sie immer atmen und llieben.
Sie ist eine Fusion an Liebe.
Ein Land wie ich es mir in meiner schillerndsten Fantasie nur vorstellen konnte.
Wahrlich hier offenbart sich der schöpferische Gott der MEnsch geworden ist.
Hier leben all die Ideale zusammen.
Hier ballt sich Kreativität zu einer neuen Form von Materie,
die so stark von der Bindungsenergie Liebe lebt, dass alles sein kann,
dass es keine Grenzen mehr braucht um sich aufzuhalten.
Dieser Flugplatz ist ein Landeplatz.
Ein Ankommen in einer echten Wirklichkeit,
einer Tankstelle für die Seele,
ein Schmelztiegel an lebendiger Utopie.
Es ist ein Jauchzen,
ein Frohlocken,
ein Gehenlassen,
ein Sein dürfen,
ein Alles sein dürfen,
ein Erweitert werden in jeder Richtung.
Die Fusion hat mich begeistert.
Sie hat mir gezeigt, was möglich ist in einem MEnschenleben.
Sie ist eine Hochzeit im All.
Hier wird getanzt, gesungen und gelacht und auf Grenzen geschissen.
Gottlob so soll es sein. Amen.

Ganz direkt und persönlich erlebe ich die Nachhaltigkeit dieses Events.
Ich habe dort MEnschen kennengelernt, die mir helfen Aspekte meines Selbst auszubauen,
bewusst werden zu lassen, die ich bis dato nur angedeutet hatte.
Sei es die Art und Weise wie Ernährung eine Art von Drogenkonsum ist, der immenses Feingespür verlangt,
vermittelt via Laura aus Süditalien,
oder wie bewusst der Körper sich in Musik gießen kann, wie Tanz Gebet sein kann, welche fünf Rhythmen es gibt, von Stakatomusik, die Chronik des Taktes wie Techno welche Agros rauslassen lässt, über das Fließende, das Weiterbewegen, nicht anhalten, weiter fließen über das Arhythmische, das Chaos, dem Körper keinen Plan geben, das Ungeplante kombinieren, das völlige Loslassen, die Anarchie des Körpers über den Geist, über das Kontemplative, das ganz bewusste Bewegen hin zum Stillstand und genauen Hinspüren in den Körper, vermittelt von Janosch.
Den Blick für die Schönheid der Natur hat mir ein Schmuckmacher erneut geschult, welcher einfache Wunder aus der Natur findet und sie rahmt und an MEnschen schmückt.
Oder wie sich Präsenz gestalten lässt, in welcher Intensität! Das zeigte mir Jokka. er hat mich mit zur fusion genommen, war mein Trip dahin, der genau zur richtigen Zeit für mich da war. Immens! Er baut kunterbunte geniale Instrumente, schnitzt aus Holunder Obertonflöten oder baut Trommeln oder Bässe aus Gefundenem. Naturjunge mit 35 Jahren. Ein Virtuose auf allen Instrumenten, ein Clown, ein Sensibler, ein Öko, ein Edler, ein Zeichenträger.
So wie so viele die sich dort fusionieren!
Harmonia mundia.
Sie hat mich verändert.
Sie hat mich vertraut und vertaut mit einem möglichen Leben,
ein Erinnern des ewigen Potentials in uns.
Ein wiedererwecken der Zuversicht,
verifiziert durch gelebtes Beispiel!
Ich habe noch nie so viele schöne Menschen auf einem Haufen gesehen.
So viel Offenheit, so viel Kreativität, so viel Inspiration in jeder Richtung wohin das Auge auch blickt, das Ohr nur hört, die Nase nur riecht.
WUnderbar.
Bare Wunder!
Danke.
dass du diesen Wunsch in mir forciert hast!
Es ist wahrlich eine Einweihung gewesen.

Ich war alleine da.
Habe immer MEnschen um mich gehabt.
Habe immer Anschluss gefunden,
bin immer gemündet in andere.
in filmemacher,
in reisende,
in musiker,
in studenten,
in yogis,
in philosophen.
war immer am richtigen ort.
und alles war inspiration.
sei es die dubstation mit ihrem gemütsfüllprogramm,
das singen von obertönen mit der schrutibox,
das yoga im workshophangar,
die großen seifenblasenmacher,
die filmemacher,
die bachstelzen,
die begegnungen in diesem kulturkosmos,
das tanzen durch die ebenen,
das hinausfliegen in seenplatte draußen vor der tür,
die sonnenuntergänge und der rausch in die aufgänge. jede nacht, jeder tag ein rausch,
ein fetsival für die sinne,
ein spielplatz, ein vergnügunspark wie aus einer märchenwelt,
ein sammelsurium an bunten lebewesen,
an freigeistern an lebenskünstlern.
träumen in den morgen,
sei es im sande beim leisen tönen still versunken,
oder eine psychedelische zeitreise durch einen anime im kino,
nackt über den platz tanzen,
und dann duschen inmitten von menschen,
durch die goldenen felder wandern,
ein rad ausborgen und guten saft aus dem dorfe holen,
ein großes Ui in der Seele, ein Longplayer!
Lebenswelten über Lebenswelten,
an sich jede ein in sich stimmiges universum,
werden hier fusioniert,
die menschen sind das festival.
das sind weise worte m ein freund!

Wie hast du sie erlebt?
Womit bist du fusioniert?

Auch heute und jetzt?
Alles.
Pur.
Rein.
Like snow
Like gold.

Offen und frei.
Dein barde

p.s. sagen wir mal, fusion ist das, was du draus machst.

und ich habe jetzt ewig ueber drogen geschwafelt und alles geloescht. es gibt sie und sie kotzen mich an. alles weitere wuerde seiten fuellen und zum gleichen ergebnis fuehren.

p.p.s. der barde ist auch sauber.

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