Auf dem Nachttisch

frisches

Damkeschön. Die Dekade...
Damkeschön. Die Dekade hätte ich eigentlich fast noch...
Phae - 18. Mär, 00:37
Welcome back und einen...
Welcome back und einen guten Re-Start nach beinahe...
NeonWilderness - 17. Mär, 17:54
na los
einfach wieder anfangen, einfach nichts erklären, einfach...
Phae - 17. Mär, 15:44
suppe
Kartoffelsuppe. Mit Blumenkohl. Ich, sitzend auf dem...
Phae - 19. Nov, 00:01
'
Wenn ich wieder fahre, in den letzten Momenten davor,...
Phae - 8. Sep, 19:10
ein küchengespräch
Gestern habe ich einer Freundin noch davon erzählt,...
Phae - 3. Aug, 00:04
Er schmeckt mir gut und...
Er schmeckt mir gut und es sieht schön aus, wenn man...
Phae - 2. Apr, 20:15
undenkbar
Auf einmal ist da ein neuer Gedanke. Ich bin auf dem...
Phae - 1. Apr, 01:34

Samstag, 13. September 2008

Septembergedanken

rostock, herbst, fall, concrete, street

Es wird Herbst.

In diesem Teil der Stadt ist der Herbst magisch. Eigentlich der Oktober, aber mir rennt die Zeit davon, da will ich nicht wählerisch sein.

Kennt ihr dieses Gefühl, dass etwas neue (das neue Hotel, das neue Zimmer, die neue Wohnung) in der ersten Nacht ganz anders aussieht, als an den folgenden Tagen? Wird die Gegend vertraut, ändert sich der Blick und nur manchmal erinnert man sich daran, wie einem alles am ersten Tag vorkam und wie anders es nun ist.

In diese Wohnung bin ich im Oktober eingezogen, vor drei Jahren. Die ersten Wochen in der ersten eigenen Wohnung waren nicht nur neu, sie waren auch anders, als alle was danach kam. Der Kater war noch nicht hier, der Fka noch nicht weg. Die Freunde des gemeinsamen Gesangs waren noch neu, das ganze Leben hat noch nicht gepasst. Die Stadt war vertraut und fremd und über allem schwebten die goldenen Blätter im Laternenlicht. Der Soundtrack dieser Zeit ist das Album "Von hier an blind" von den Helden.

Die goldenen Blätter sind zurück gekehrt und wie in jedem Jahr bringen sie einen Hauch des Gefühls dieser ersten Wochen in meinem neuen Leben, vor drei Jahren im Oktober. Dieses Mal - wie so vieles zur Zeit - zum letzten Mal.

Es wird Herbst.

Mittwoch, 10. September 2008

Ein kleines Märchen

Eine kleine Geschichte. Der Mensch ist ein Geschichtentier und diese ist gerade passiert und will raus.

Die Geschichte ist wahr. Das ist traurig, wenn man ans Ende kommt, denn sie endet ein bisschen traurig. Es ist aber auch schön, denn der Anfang ist sehr schön und gibt schon jetzt einigen Menschen Hoffnung.

Es ist die Geschichte von einem Jungen und einem Mädchen, die für eine Weile zusammen gehört haben. Das Schöne daran ist, dass sie sich in einem Auto kennengelernt haben. Es war eine Mitfahrgelegenheit, sie hat ihn mitgenommen von der kleinen in die große Stadt. Sie hatten zweieinhalb Stunden Zeit um zu lernen, sich zu mögen. Das hat gereicht, sie haben sich wieder getroffen und sind am Ende der freien Tage zusammen zurück von der großen in die kleine Stadt gefahren.

Dann waren sie ein Paar. Das ist auch gleichermaßen schön und traurig. Traurig ist es, weil alle anderen Jungs in das Mädchen verliebt waren. Natürlich nicht wirklich alle, aber sie hat sie in Scharen verzaubert, wie sonst nur die allerzartesten Prinzessinnen oder die durchtriebensten Hexen. Eine Hexe ist sie nicht. Schön ist es, weil sie - auch wie die Prinzessinnen - unter all ihren Verehrern, die sie so hatte, nie den einen gefunden hat, bei dem sie bleiben konnte und wollte. Sie war wie Psyche: von allen verehrt, von keinem geliebt. Und singen konnte sie, wie ein Engel. Sie konnte so singen, dass die anderen Menschen, die sie hörten, sofort weinen mussten, weil es so schön war. Naja, ich will nicht übertreiben. Vielleicht ist es nicht allen Menschen so gegangen. Vielleicht geht es nur mir so.

Es hätte ein Märchen sein können. Aber gestern ist es zu Ende gegangen. Das schöne Mädchen wurde verlassen, als sie wehr- und hilflos in einer Badewanne lag. Der Prinz war doch ein Frosch, und beide müssen zusammen mit uns anderen zurück in den Wald und weitersuchen. Ende.

Zeit, zu gehen

Vielleicht liegt es daran, dass ich ihn nicht mehr lange aushalte, diesen Zustand des Abschiednehmens. Seit einem Jahr schon weiß ich, dass es mein letztes ist, in dieser Stadt und alles, was schön ist, macht mich wehmütig, zumindest ein bisschen. Es gibt sehr viel Schönes hier.

Heute war vielleicht der letzte Abend im Lieblingsclub und er war langweilig und blöd. So viele schöne Partys, so oft Tanzflächenglück, so gute Gespräche, so gute Freunde. So verliebt. Hier habe ich mich zu Hause gefühlt, als das in meiner neuen Wohnung noch nicht ging.

Und heute tat es mir kein bisschen leid, dass es vielleicht das letzte Mal ist. Zu klein ist er mir ja schon lange und schön war er nie. Und die Musik, hab ich gedacht. Immer das selbe. Fast wie eine CD. Die Menschen - eigentlich sympathischer als im Rest der Stadt, weil irgendwie wie ich - sind mir auf die Nerven gegangen. Partyvolk ist auch nicht mein liebstes.

Kurz: heute Abend war es gut, bald weg zu sein. Ich will neues. Ich will nicht mehr Abschied nehmen, ich kann nicht mehr. Ich will lieber zurückdenken. Mit drei Mitbewohnerinen und dreimal dem "Ist ja bald vorbei, das" Gedenke weiß ich jetzt, dass man, wenn etwas zu Ende geht, das Gefühl bekommt, dafür werde es allerhöchste Zeit. Außer in Beziehungen vielleicht, da könnte man das höchstens im Nachhinein sagen, vorher geht ja nicht.

Und doch bleibt die Angst vor dem, was so sehr fehlen wird. Es ist so viel.

Mittwoch, 3. September 2008

...

Er hat mich Süße genannt.

Die kleine, rothaarige Miss Chaos

Das Mädchen hat rote Haare und wäre der Tenor von ihrer Quirligkeit nicht so begeistert gewesen, ich weiß nicht, ob ich sie nachhaltig wahrgenommen hätte. Sie ist aufgeweckt und lebhaft und chaotisch, unstet und unorganisiert, dagegen bin ich Miss Durchgeplant. Es gibt nicht viele Menschen, neben denen ich so übersichtlich und durchstrukturiert aussehe.

(Dazu ein Dialog mit I, Freundin und Komilitonin.
I.: Gibt es eigentlich einen roten Faden in Deinem Leben? Irgendeinen?
Phae: Ja. Mich.
I.: Das ist kein roter Faden, Phae. Das ist Blut.)

Das rothaarige Mädchen, Miss Chaos, hat ein Daumenkino, das sie immer mit sich herumträgt. Ein Exfreund hat es ihr gebastelt, aus vielen, gelben Post-Its. Darauf sind sie und er, beide Strichmännchen. Die Handlung besteht daraus, dass sie aufeinander zulaufen und sich küssen, ein Herz steigt auf. Das witzige ist, dass sie beim Laufen einen Salto macht. Ich kenne diesen jungen Mann nicht, bewundere ihn aber. Das ist eine unglaublich treffende Charakterisierung ihrer Person, soweit ich das beurteilen kann. Pointiert auf kleinen, gelben Post-Its.

Gestern wollte ich mit I. einen Nachtspaziergang machen. Wir hatten einen Abend hinter uns, mit DVDs von den Gilmore Girls und ganz vielen Süßigkeiten. (Lorelai wäre sehr stolz auf uns gewesen.) Ich musste nach Hause, I. nochmal hinaus. Nachtspaziergang eben. Aus dem Nichts ist A., die kleine rothaarige Miss Chaos aufgetaucht und hat uns begleitet. Auf einem Spielplatz im Lindenpark erzählte sie uns viel aus ihrem Leben. Unter anderem von einer Nacht in Dresden, wo sie auf einem Mittelaltermarkt gearbeitet hat.

Sie schlief mit Bekannten in einem alten Fabrikgelände, die Toiletten waren außen. Sie musste diese Nachts aufsuchen und auf dem Rückweg war das Licht ausgegangen. Ganz habe ich die Umstände nicht verstanden, aber A. war draußen, das Licht aus, der Rückweg war dunkel und gruselig. "Da bin ich die ganze Nacht draußen geblieben. Ich habe gewartet bis es um sechs war und einigermaßen hell. Dann bin ich zurück gegangen." Wir lachen, ungläubig. "Was hast Du in der Zeit gemacht?", frage ich. "Geweint", sagt sie leise. "Aber wegen was anderem."

Dann bin ich nach Hause gefahren.

Sonntag, 31. August 2008

Kugelschreiberkirche

Zeichnen - das darf ich nie vergessen - tut mir so gut.

Es ist früher Abend, die letzten Sonnenstrahlen des August tauchen die geliebte Stadt in goldenes Licht, ich sitze auf der Bank im Park und will eigentlich für die Uni lesen. Wenn da dieser Brunnen nicht wäre. Mein Brunnen, mit den vielen Erinnerungen, den vielen Geschichten. Dieser einen Geschichte.

Das Licht ist golden, ein bisschen Laub tanzt und ich kann mich nicht auf mein Buch konzentrieren, das zu allem Überfluss von Liebe handelt - auf eine staubtrockene, wissenschaftlich-theoretische Weise, dass einem das Kot dass man gar nicht anders kann, als mit den Gedanken abzuschweifen. Der Brunnen plätschert, der Park ist so schön, das Herz wird ein bisschen schwer.

Das ist auch gar nicht schwer, dieser Tage, das tut es ständig. Seit einem Jahr schon lebe ich in einem wehmütigen Zustand des Abschiedes, von meiner Stadt und ihren liebgewonnen Menschen - und jetzt wird es ernst. "Was man liebt, liebt man mit dem Schmerz des Abschiedes." Ich weiß nicht mehr, woher ich das hab, aber es ist so wahr und diese Zeilen begleiten mich in diesen Wochen als Lebensgefühl. Wenn dann das Licht schön ist und der Brunnen plätschert, dann wird man schon mal komisch.

Zum Glück war das Buch dann aus und ich frei. Ich wollte gerade nach Hause, da hat mich die Marienkirche, die wuchtige Kathedrale der Stadt, so angegrinst. Können Kirchen grinsen? Ich hatte mein Skizzenbuch dabei und einen Kugelschreiber. Meine Versuche, ein Mensch zu sein, der sowas immer dabei hat, haben Früchte getragen. Es macht glücklich, Kathedralen zu zeichnen, vor allem diese. Beim Zeichnen sieht man die Dinge ganz anders, man vergisst sich und die Welt, man fließt so dahin, es ist ein bisschen wie meditieren und dann ist man fertig und hat ein schönes Bild und ist stolz, glücklich und wie von innen saubergemacht.

Und das vergesse ich regelmäßig, um es dann wiederzufinden. Wenn ich es gerade dringend brauche. Toll.

Freitag, 29. August 2008

Gute Freunde...

verschicken einem Nachts erfreuliche Simpsons-Zitate. Ich leite meins mal weiter.

"Homer, ich habe jemanden gefunden, der dir helfen kann!"
"Batman?"
"Nein, er ist Wissenschaftler."
"Batman ist Wissenschaftler."
"Es ist aber nicht Batman!"

la copine

Sie ist schon so ein bisschen eine Lady. Sie schreibt Postkarten, auch wenn sie gar nicht weggefahren ist, sie bringt hin und wieder Blumen mit, um sich für ihr ständiges zu spät kommen zu entschuldigen, oder einfach so, sie und ihre Wohnung haben Stil und sind echt schick. Die Möbel sind weiß, die Bücher in ihrem Regal Weltliteratur, an den Wänden keine Poster, sondern Kunst. Sie mag Kunstbände und Jazz, sie sagt "meine Liebe" und wenn sie uns zu sich einlädt, gibt es mindestens drei Gänge. Sie geht gerne ins Theater und damit meine ich, dass sie es nicht nur theoretisch gerne mag, so wie ich, sondern dass sie wirklich oft hingeht.

Sie wird Hauptschullehrerin.

Das hat mir Sorgen gemacht. Wie ihr Stil da wohl hinpasst, wie sie sich durchsetzen wird, wie bestehen. Kinder können so grausam sein. Im Café, in das wir nach dem Theaterbesuch gegangen sind, hat sie mir erzählt, dass sie das Gefühl hat, als Hauptschullehrerin viel wichtigere Arbeit leisten zu können. "Da sind doch die Schüler, bei denen das wirklich wichtig ist, dass sie gute Lehrer haben." Eine wichtige Aufgabe. Eine Herausforderung. Mir hat ihre Einstellung Mut gemacht, in meiner Sorge um sie.

Zuversicht klingt so oft so naiv. Aber was sonst bleibt den Jungen übrig?

Dienstag, 26. August 2008

das High Field Festival

Als ich ganz klein war, und die Musik mochte, die morgens beim Frühstück im Radio kam, war ich ein großer Fan der Prinzen. Es war die Zeit von "Alles nur geklaut", ich konnte das ganze Lied mitsingen und fand es toll. Ich habe mir eine Gruppe junger Männer, die im Radio Musik machen dürfen und "Die Prinzen" heißen, auch genauso vorgestellt. Schicke, hünsche Jungs, fein angezogen. Dass sie keine goldenen Kronen und Mäntel anhatten, damit habe ich gerechnet, ich dachte wohl mit meinen 6 Jahren eher an Sakkos, so wie mein Bräutigam Ken sie hatte. Als ich ein Bild der Prinzen sah, war ich geschockt. Pummelig, lange Mähnen und rot gefärbte Haare. Das sollten Prinzen sein?! Meine Toleranz für punknahe Kleidungsstile hielt sich im Grundschulalter in Grenzen, die Tatsache, dass Musiker nicht "schick", sondern "schluderig" aussahen, hat mich ziemlich desillusioniert.

An die kleine Phae muss ich denken, als ich auf dem staubigen Rest einer Wiese sitze, zusammen mit 25 000 anderen Menschen die Geschehnisse auf Bühne und Videoleinwand verfolge. Beim diesjährigen High Field Festival bei Erfurt sind nämlich fast alle großen Bands im Anzug aufgetreten: Kaiser's Orchestra, the Killers, the Hives, The International Noice Conspirancy und zumindest Rod von den Ärzten. Die - nahezu gesamte - Indierockszene sieht derzeit aus wie mein Bräutigamken aus Weichplaste und ist hübsch anzusehen. Der kleinen Phae wären die Ohren weggeflogen, aber wahrscheinlich hätte sie sich gefreut.

Die große Phae - und das ist ihr etwas peinlich - hat sich gelangweilt. Ich werde einsehen müssen, dass ich Indierock theoretisch mag, praktisch kann ich mir schöneres vorstellen, als mit dreckigen und betrunkenen Jugendlichen drei Tage im Schlamm zu wühlen. Vielleicht gibt es ja doch Sachen, die ganz ohne Alkohol und Drogen keinen Spaß machen.

Die großen, kommerziellen Festivals, mit den dicken, fetten Bands - das weiß ich jetzt - sind also nichts für mich. Im nächsten Jahr bleibe ich lieber bei den kleineren, individuellen. Kennt jemand eines in Frankreich?

Samstag, 23. August 2008

zwischenstand

Dieser Sommer war ganz schön voll, bis jetzt. Englandreise, zwei Festivals (ein kleines und ein großes) und eine aufregende Reise in die wunderbare Welt des Ruhmes mit den großartigen Freunden des gemeinsamen Gesangs. Jetzt bin ich wieder zu Hause und nutze den Rest diesen Sommers, um mich auf die Verteidigung meiner Abschlussarbeit und den darauf folgenden Lebensabschnitt vorzubereiten. Noch ein Abenteuer: Endlich geht es nach Frankreich!

Montag, 18. August 2008

Dies ist Fledermausland!

Die Katze nervt. Sie beißt und kratzt und ein "Biff! Verdammt! ... Scheißvieh!" klingt hin und wieder aus dem Nebenzimmer. Eben aber wollte das Gefluche gar nicht mehr aufhören, der Kater fauchte und es ging drunter und drüber.

Es stellt sich raus: Er hat eine Fledermaus gefangen. Seit Investition in eine Leiter darf der Kater tasüber auf dem Dach spielen und heute hat er Beute gemacht.

Ich mag Fledermäuse sehr und es tut mir leid, dass wir das kleine Pelzgeschöpf trotz hohem Engagement meiner Mitbewohnerin (schütteln, schimpfen, Wasser auf der Katze auskippen) nicht retten konnten. Aber ein bisschen bin ich auch stolz auf den Fellfreund. Ich hatte bezweifelt dass der Domnestizierte überhaupt noch was fangen könnte und siehe da, er kriegt sogar was, was fliegt.

Und zur Belohnung ist er nun nass und verwirrt. Der Arme. Die Mitbewohnerin muss sich auch erst langsam wider beruhigen. Sie mag Tiere. So sehr, dass sie den Kater wütend angeschrien hat, vorhin. "Fledermäuse stehen doch unter Naturschutz!

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