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Phae - 1. Apr, 01:34

Die Ärzte und das Glück

Es war - wie so vieles - eine Tanzflächenerkenntnis.

Mit Sorge habe ich festgestellt, dass sich etwas eingeschlichen hat. Dass aus einem geseufzten "Früher war alles irgendwie besser" ein unterschwelliger Dauerzustand, eine Gewissheit, eine Tatsache geworden ist, die mich durch den Tag begleitete. War doch zu Schulzeiten alles viel leichter gewesen, schöner, sonniger - glücklicher. Bin ich nicht ständig mit Dauergrinsen durch die Gegend geradelt? Viel schneller, als heute, übrigens? Die Partys waren rauschender, die Momente mit Freunden wertvoller, die Nächte im Lieblingsclub viel intensiver. Dass der Sommer besser war, ist müßig, zu erwähnen.

Das ist nicht schlimm, so darf man denken, in schwachen Momenten. Wenn eine Einstellung draus wird, hat man was falsch gemacht.

Jedenfalls ist mir kürzlich - und eben auf einer Tanzfläche - aufgefallen, dass ich bei dem ganzen Hinterhertrauern nach der Vergangenheit etwas vergessen habe. Ich habe die Ärzte vergessen, die zu diesem Früher felsenfest dazugehören. Junge, war ich ein Fan. Gott, waren die wichtig für mich, für uns alle. Eigentlich waren die Ärzte eine Tragsäule unseres Freundeskreises, tägliches Gesprächsthema, kleinster gemeinsamer Nenner, Anlass einiger der schönsten Erlebnisse. Und dann sind sie ganz langsam aus meiner Aufmerksamkeit wegdiffundiert, ohne dass ich es gemerkt habe. Sie sind zu einem Teil Vergangenheit geworden, der mir wichtig war, und dem ich nicht hinterher getrauert habe, kein bisschen.

Was ich damit sagen will? Keine Ahnung. Ich sag doch, es war ein Tanzflächengedanke und er ist schon einige Wochen alt. Dieser Gedanke hatte auch mal einen Schluss, aber der will mir grad nicht mehr einfallen. Ich glaube, es hatte was damit zu tun, dass die neue CD draußen ist, dass sie aussieht wie eine Pizza, dass ich am Wochenende mit meinem besten Freund verabredet bin, sie mir anzuhören. Jenem besten Freund, dessen Person und dessen Wohnung weitere wichtige Säulen meines damaligen Lebens waren. Damals war er mein Bett in der Stadt, wenn wir die Nacht so weit davon gefeiert hatten, dass ich nicht mehr auf mein Dorf zurück kamen. Heute ist die gleiche Wohnung nur noch eine Straße von meiner entfernt - und ich habe nicht mitbekommen, dass er sie vor fast einem Jahr renoviert hat.
Damit, dass ich mir überlege, eine Konzertkarte zu kaufen.

Aber irgendwie geht es auch darum, dass ich die Handbremse gefunden habe. Dass ich irgendwas verstanden habe. Ich gewinne Oberwasser. Wenn Menschen mich fragen, wie es mir geht, sage ich nicht mehr "Gut" und denke "Aber...", sondern sage "Super" und freu mich, dass ich es ehrlich meine. Ich bin miniglücklich, über Kleinkram, erfreue mich am Wetter, strahle wieder, fühle mich wohl. Es ist schwer zu sagen, wo der Unterschied liegt und der Unterschied zu wann, aber ich bin irgendwie auf den Füßen gelandet, habe irgendwas wiedergefunden, was weg war. Oder ich habe gemerkt, dass ich es gar nicht brauche, das kann auch sein.

Gerade - unvermittelt - schreibt mir ein Freund. "Yesss" und "Vieles ist gut". Ungelogen, eben gerade. Wie recht er doch hat. Dieser Freund gehört zu meinem neuen Leben, nicht dem alten, und er hört auch die Ärzte. Ich glaub, ich kauf mir die Karte. Und das Album auch. Hey, es sieht aus, wie ne Pizza.

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