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'
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Phae - 2. Apr, 20:15
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Phae - 1. Apr, 01:34

Freitag, 16. Mai 2008

säuglingswelt

Der H. ist so jemand, der, wenn man ihm aufmerksam zuhört, viele Geschichten erzählen kann, die auf eine bewegte Vergangenheit schließen lassen. Er hat aber auch eine sehr interessante Gegenwart, denn er ist schon, nur unwesentlich älter als ich, Vater von einem entzückenden kleinen Mädchen. Und während die Mama weiter Ingeneurin wird, ist Papa mit dem Kindchen zu Hause und das Paradebeispiel des emanzipierten Mannes. An sonnigen Tagen kann man die beiden an den Außentischen in der Mensa treffen, man erkennt ihn schon von hinten, weil er das blaue Babytragetuch um seinen nackten Oberkörper geschlungen hat. Außerdem ist er barfuss unterwegs, aber das bemerkt man erst später.

Wenn man sich dann dazu setzt, dann dreht sich das Gespräch natürlich früher oder später um Babys. Das liegt bei weitem nicht daran, dass er als stolzer Papa von nichts anderem reden kann, sondern weil die Gnome einfach so interessant sind. Außerdem ist der H. da ein sehr angenehmer Gesprächspartner, weil er es mir - im Gegensatz, wie er sagt, zu anderen Eltern - nicht übel nimmt, wenn ich bemerke, dass kleine Kinder mich an meinen Kater erinnern und die Welt doch bestimmt ähnlich wahrnehmen wie der. Und dann irgendwann aus kleinen Tieren gewissermaßen Menschen werden, was ich sehr interessant finde. Und zu dem H. darf ich sowas sagen, er sieht das sogar genauso.

An dem Tag in der Mensa ging es aber um die Frage, ob Weinen für ein Baby genau so ein psychischer Streß bedeutet, wie für uns. Die kleine J. muss nicht mehr weinen, wenn sie was will, sie kann schon auf Sachen zeigen. Aber wenn ein Kind noch keiner ist, ist das ja seine einzige Kommunikationsmöglichkeit. Ich muss mal: Weinen. Ich bin müde: Weinen. Langsam könnte ich eine Kleiningkeit zu mir nehmen: Weinen. Wo hab ich eigentlich meinen Schlüssel gelassen?: Weinen. Und so weiter.

Da erzählt mir H. etwas, was ich noch nie bedacht habe. Wenn ein Baby Hunger hat, sagt er, dann weiß es ja gar nicht, dass das auch mal wieder aufhört. Dass es nur etwas essen, bzw. trinken muss, damit das unangenehme Gefühl wieder weggeht. Manche Babys sind dann richtig verzweifelt, sagt er. Das hab ich so noch nie gesehen.

Verliebt in die Braut

Meine Freundin L. und ich haben viel gemeinsam. Unter anderem eine Vorliebe für gute Filme, Musik und Kulturereignisse. Während mich das zu einem ausgefüllten Privatleben geführt hat, hat L. diese Leidenschaften zu ihrem Beruf gemacht - naja, arbeitet daran - und ist auf dem besten Weg in ein aufregendes Leben als Journalistin in irgendeiner richtig coolen Redaktion. Manchmal ist das ein kleines bisschen bitter, weil ich selbst nur eine Gabelung von diesem Weg entfernt war (Naja. Abwarten.) und es von außen natürlich toll aussieht, wie sie schon jetzt kostenlos in diverse Rostocker Clubs und Backstagebereiche reinkommt, bekannte Menschen interviewt, auf Festivals und Premieren fährt, ohne zu bezahlen. Hätt ich ein bisschen mehr Mut und Engagement gehabt, hätt ich das vielleicht auch... egal.

Es hat auch Vorteile. Zum Beispiel die kostenlosen Kinokarten, die L. gestern in der Redaktion einer kleinen Zeitung geschenkt bekam, weil keiner der Leser sie gewinnen wollte. Verständlich, sie waren für "Verliebt in die Braut".

Also sind wir hingegangen, schmunzelnd und in Erwartung auf zwei Stunden voller herablassender Kommentare (von uns), flacher Handlung, flachen Pointen und langweiligen Klischees. (Von der Leinwand.) Genau so war es auch. Zwei oder drei Mal haben wir, das gebe ich gerne zu, ehrlich gelacht, ansonsten gibt es über den Film einfach nichts zu sagen, weil man wirklich - ganz egal, wie man zu dem Genre steht - schon alles vorher weiß. Dass der Grey's-Anatomy-Mann mitspielt und man ihn, wenn man sich auch langweilt, immerhin zwei Stunden angucken kann, das könnte man noch erwähnen.

Und dass es immer noch erwachsene Menschen gibt, die vor Vergnügen kreischen, wenn im Trailer jemand gegen eine Wand läuft und hinfällt, oder auf einem Haufen Perlen ausrutscht - das war mir neu.

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