Auf dem Nachttisch

frisches

Damkeschön. Die Dekade...
Damkeschön. Die Dekade hätte ich eigentlich fast noch...
Phae - 18. Mär, 00:37
Welcome back und einen...
Welcome back und einen guten Re-Start nach beinahe...
NeonWilderness - 17. Mär, 17:54
na los
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Phae - 17. Mär, 15:44
suppe
Kartoffelsuppe. Mit Blumenkohl. Ich, sitzend auf dem...
Phae - 19. Nov, 00:01
'
Wenn ich wieder fahre, in den letzten Momenten davor,...
Phae - 8. Sep, 19:10
ein küchengespräch
Gestern habe ich einer Freundin noch davon erzählt,...
Phae - 3. Aug, 00:04
Er schmeckt mir gut und...
Er schmeckt mir gut und es sieht schön aus, wenn man...
Phae - 2. Apr, 20:15
undenkbar
Auf einmal ist da ein neuer Gedanke. Ich bin auf dem...
Phae - 1. Apr, 01:34

Montag, 17. November 2008

Wie es ist, in einem fremden Land zu sein.

Vielleicht merkt man, dass irgendwas nicht stimmt, wenn es anstrengend ist, dass man den Menschen immer wieder sagen muss, was man so macht und wie es einem geht. Wenn das anstrengend wird, das "och mir geht es gut", weil zwar nicht gelogen ist, man sich aber auch nicht ganz wohl damit fühlt. Dann ist irgendwas nicht richtig.

Es geht mir gut. Ich arbeite acht Stunden am Tag, aber ich habe keinen Leistungsdruck und keinen Streß, ich komme von der Arbeit nach Hause und außer einem kleinen bisschen Hausarbeit, ein bisschen Abwaschen, ein bisschen Essen machen, habe ich dann wirklich frei. Das ist ein Zustand, den ich seit Jahren nicht erlebt habe und wenn alles so läuft, wie ich es mir vorstellen (Uni, Job, Verantwortung, Kinder) auch ein Zustand, der so schnell nicht wiederkommt. Ein bisschen wie Urlaub.

Die vielen Leute, denen ich in Mails die Frage beantworten muss, wie es mir geht, sage ich, dass ich die Stadt sehr schön finde. Find ich auch, Straßburg ist toll. Ich bin sogar ehrlich und sage, dass ich mich ein bisschen langweile, weil mein soziales Leben hier in den Kinderschuhen steckt und ich hoffe, dass es sich bald da raus entwickelt.

In Wirklichkeit beschäftigt es mich schon, macht es mich fast wahnsinnig, dass alle anderen Kinder, die ins Ausland gehen, dort aus dem Spaß gar nicht mehr rauskommen. Ausflüge, Clubnächte, tausend neue Freundschaften, tausend hochgeladene Fotos. Ich hab auch Fotos, aber auf meinen sind leider keine Menschen drauf. Ich mache irgendwas falsch. "Aaaach, bei Dir mach ich mir da gar keine Sorgen", haben alle vorher gesagt und jetzt verbringe ich meine Abende mit alten Folgen Gilmore Girls und Sex and the City.

Dass ich aus mir rausgehen muss und aus der Wohnung auch, weiß ich. Ich streng mich auch wirklich an, ich gebe mein bestes, aber es ist einfach ein bisschen weniger einfach, als ich gehofft habe. Was mich nicht überrascht, schließlich habe ich auch allen vorher erzählt, dass ich "gleich für ein Jahr gehen will, damit ich die Möglichkeit habe, auch Kontakte zu schließen und ein bisschen anzukommen." Ich weiß natürlich, dass so was seine Zeit braucht.

Es geht mir also gut, wirkich. Fast die meiste Zeit des Tages. Dass es mir Abends nicht so gut geht, wenn es dunkel ist und ich nach Hause gehe, Feierabend und mich unwohl fühle... das ist das, was mich ein bisschen beunruhigt. Aber bestimmt ist das nur Katzenjammer und bald wird alles toll.

Ich will ja nur ehrlich sein.

Samstag, 15. November 2008

Schatz, wir müssen reden

Funkstille?

Es ist so. Ich sage es Dir so, wie es ist. Ich habe ein anderes Blog. Ein anonymes Zweitblog. Das in Wirklichkeit gar nicht anonym ist, sondern das Gegenteil. Deswegen konnte ich es Dir nicht sagen, Du verstehst?

Das mit uns, ja, das geht schon eine ganze Weile. Erst war es nichts ernstes und ich dachte, ich könnte ewig so weitermachen... aber dann...

Dann bin ich ins Ausland gegangen, weg von zu Hause und mein kleines Zweitblog ist jetzt meine Verbindung zu all den Menschen, die mich kennen und gerne wissen wollen, wie es mir geht. Die Antwort: Es geht mir gut, aber ein neues Leben in einem neuen Land aufzubauen, das dauert ein bisschen. Da sitzt man viele Abende alleine zu Hause. Das ist nicht schlimm, alleine zu Hause sein, das ist etwas, was ich schon immer gut konnte. Es ist ein bisschen anstrengend, weil ich viel lieber ständig in Cafés und zu Videoabenden verabredet wäre, viele SMSen bekommen und schreiben würde, auf Konzerte und Partys gehen und mich jeden Tag mit vielen Freunden in der Mensa treffen würde. So wie früher. Aber es ist nicht schlimm.

Es verstärkt nur die Bindung an jede, die ich zurückgelassen habe, denen möchte ich so nahe wie möglich sein, weil ich weit weg bin. Also erzähle ich, was ich so erlebe und zeige Fotos. Irgendwo anders im Netz, unter einem anderen Namen und ich habe allen, die ich kenne, gesagt, wo sie mich finden.

Mit dem Spagat, zwei Blogs, eins für die Gedanken und eins für die Erlebnisse, muss ich erst noch zurecht kommen, in meinem Kopf sortieren, was wohin soll. Mich drängt es zu meinem neuen Blog, meinem alten Leben.

Das heißt nicht, das Schluss ist, verstehst Du? Ich brauche nur ein bisschen Zeit für mich, ich muss rausfinden, was ich wirklich will. Dann komm ich zurück, bald bin ich bestimmt wieder da, Du brauchst nur ein bisschen Geduld und Du darfst nicht aufhören, zu glauben, dass ich Dich noch lieb habe, dass ich Dich immer lieb haben werde. Du bist doch mein Lieblingsblog, mein Baby. Ehrlich.

Und Du fehlst mir.

Haben wir uns wieder lieb?

Dienstag, 11. November 2008

it's all about timing

Endlich habe ich einen Laptop und endlich habe ich richtige Fingernägel, beides wünsche ich mir seit Jahren. Und jetzt stelle ich fest, dass man mit dieser Kombination way schlechter tippen kann.

Irgendwas ist ja immer.

Donnerstag, 16. Oktober 2008

~

Sich ins Internet einzuloggen ist schön, aber auch ein bisschen gefährlich. Ein paar Stunden in einer anderen Welt und wenn man wieder auftaucht ist man in einem fremden Land, wo man niemanden kennt und die Menschen schlecht versteht.

Und von den Freunden hat man ein bisschen Text bekommen, wenn überhaupt, ein paar Bilder. Dass das kein Ersatz ist für gemeinsam verbrachte Abende, für richtiges Lachen, wusste ich schon vorher. Es zu verstehen, ist anders.

Montag, 13. Oktober 2008

arrivée

Ich bin angekomnmen, sogar gut. Während ich auf das Heimweh, das irgendwann bestimmt auftaucht, warte, nutze ich die Zeit und erkunde die Stadt. Das macht viel Spaß, denn sie ist wunderschön. Leider hat das mit dem Internet nicht so gut geklappt, ich muss in den lokalen McDonalds gehen um surfen zu können - bin deshalb in den nächsten Wochen wohl etwas eingeschränkt.

Was noch zu erwähnen bleibt: Die Mailadresse hat sich geändert, eine Spätfolge meines Umzugs. Also bitte keine Mails mehr an die alte Adresse schicken, die kommen hier vielleicht (so ganz klar ist das noch nicht) nicht an.

Donnerstag, 9. Oktober 2008

Exilgefühl

Ich hätte gerne eine Landkarte oder eine Statistik von meinen Gedanken in den letzten Jahren. Schön graphisch dargestellt, wie lange ich wann über was nachgedacht habe. Ich denke, Fka und Tenor würden ziemlich große Balken bekommen, diverse andere Menschen, die Uni, Weltverbesserungskonzepte, Schnickschnack. Würde mich mal sehr interessieren, worüber ich eigentlich am Tag so nachdenke, nach Themen und Häufigkeit geordnet, ich wäre bestimmt überrascht.

Worüber ich bestimmt verhältnismäßig wenig nachgedacht habe, sind Soziologie, Französisch und Chor. Zumindest vorher nicht. Ich habe mich entschieden, Soziologie zu studieren, als ich im Studienführer den kleinen Artikel über das Fach gelesen haben. Was mit Menschen und so. Auch wenn mir später im Studium vieles schon bekannt vorkam, weil ich darüber gelesen oder selbst schonmal so gedacht hatte und vieles war, als wäre es tetrisesk an eine passgenaue Stelle in meinem Kopf gefallen, wo es einfach hingehörte - das Wort Soziologie hatte ich vorher noch nie gehört.

Chor. Das war eine Sache von 2 Minuten. Ein kleiner Lichtblick. "Ich singe gerne", hab ich gedacht. "Dann sollte ich öfter singen, was mit Musik machen. Ich singe nicht gut genug, um in einer Band zu singen, alleine oder zu zweit auf einer Bühne. Dann bleibt Chor - ich sollte in einem Chor singen. Wenn ich studiere, sollte ich an der Uni im Chor singen." Fertig.

Französisch. Mein Leistungskurslehrer war super. Deswegen hatte ich den Kurs gewählt. Und, weil ich die Sprache gerne besser lernen wollte. Dann brauchte ich an der Uni ein Zweitfach. Wieder: Französisch, weil ich die Sprache gerne besser lernen möchte. Und, klang auch ganz gut, "Soziologie und Französisch". Nach einem Hauch mehr Jobchancen als nur Soziologie, fand ich. Zusammengerechnet vielleicht fünf Minuten nachdenken.

Dagegen war die Entscheidung, nach dem B.A. ein Jahr nach Frankreich zu gehen, dort nicht zu studieren, sondern ein Praktikum zu machen und schließlich in Strasburg zu landen, nahezu komplex. Hat bestimmt schon insgesamt ne halbe Stunde gedauert, pros und cons abzuwägen und sich das zurechzulegen.

Heute ist mein letzter Abend in Rostock, morgen früh fahre ich mit einem kleinen Mietwagen in mein neues Leben, nach Strasburg im Elsass. In den letzten Tagen habe ich unzählige Menschen umarmt, viel Glück und Spaß gewünscht bekommen, ich habe einen kleinen Berg mit Abschiedskarten und zwei wunderschöne Abschiedsbriefe, eine Menge Süßigkeiten, ein paar Fotos, ein Chor-T-Shirt und ein Poster. Mein Leben ist verpackt in drei Koffer und zehn Umzugskisten (die bleiben hier), ich verlasse die Stadt meiner Geburt und alle Menschen, die ich kenne. Ich komme nicht zurück, nach dem Auslandsjahr werde ich woanders weiterstudieren.

Mein Weg hat mich nach Frankreich geführt, nach Strasburg und nur wegen einem sympathischen Französischlehrer, wegen einem Menschen, um dessen Willen ich in Rostock bleiben wollte und mir ein Studienfach der hiesigen Uni ausgesucht habe, wegen einer halben Seite Text im Studienführer.

Ich hoffe, es wird schön. Bis jetzt ist es ein bisschen aufregen und ganz schön scheiße, ins Ausland zu gehen. Abschiede sucken und ich habe eine ganze Menge davon hinter mir. Ich weiß nicht, was kommt und trotz allem Optimismus macht das einfach Angst, bis jetzt weiß ich nur, was ich verliere. Und das ist viel, da kann kommen, was will.

Es ist Zeit, das letzte Mal in das Bett unter dem Dachfenster zu kriechen und bestimmt nicht einschlafen zu können.

Samstag, 4. Oktober 2008

mal wieder entr'acte

Ich bin entr'acte. Mal wieder. "Passt ja zu mir, mein Webblogtitel", habe ich schon erfreut gedacht, irgendwie bin ich seit Jahren immer irgendwie entre les actes. Naja, dann ist mir eingefallen, dass wohl jeder das ist, das Leben ist immer irgendwie zwischen zwei Zuständen. Na gut.

Jetzt jedenfalls bin ich ganz schön entr'acte. Aus meiner Wohnung, der StudentenWG der letzten drei Jahre ausgezogen, mit all meinem Kram zurück ins Elternhaus. Die letzten Tage fahre ich jetzt immer ein Stündchen lang in die Stadt hinein, um zum letzten Mal die Freunde zu treffen. Nicht realisieren können, dass es wirklich vorbei ist, mit mir und der Hansestadt, mit dem ganzen vertrauten... Shit. (Ich hab "Burn after Reading" gesehen.)

Bevor die nächste Woche zu Ende ist, bin ich weg. Ich bin also richtig entr'acte gerade. Und schnalle nichts, mein Bewußtsein ist im Standby. Was ich gut heiße.

Püppi

Mittwoch, 1. Oktober 2008

zuhörfutter

Ich werde missbraucht. Menschen missbrauchen mich als Zuhörfutter, ungebeten halten sie mir Vorträge, holen richtig weit aus und wenden ihr bisschen Macht, ihre Autorität, ihren weißen Kittel, gegen mich und - schwafeln. Menschen hören sich gerne reden, Menschen brauchen Bestätigung, sie sind gerne klug und witzig, gerne überlegen. Offenbar bekommen sie im richtigen Leben nicht oft genug Gelegenheit dazu und müssen es an irgendwelchen Opfern auslassen, Zuhörfutter, nicht rechtmäßig durch Interesse und Spannung erworben, sondern durch irgendeine Form der Abhängigkeit, oder missbrauchter Höflichkeit: Mir.

"Schon wieder", denke ich, als ich in dem abgedunkelten Raum sitze. Jalousien, Regale mit angestaubten Büchern und Akten, ein Computer, jede Menge Papier und dieser Mann. Redend. Seit Minuten. Und ich kann mich nicht wehren, bin unterlegen und abhängig, also nicke ich, "mmh"e und versuche, ein interessiertes Gesicht zu machen. Finde langsam, dass Zuhören eigentlich schon fast eine Dienstleistung ist und vielleicht eine Jobchance für mich, später. (Als Soziologin ist man immer auf der Jagd nach Jobchancen. Immer.) Überlege, zunehmend gereizt, dass ich ausgebeutet werde, Geld nehmen sollte. Irgendwann fällt mir ein, wie wichtig die Angelegenheit ist und ich versuchen sollte, interessiert auszusehen. Und merke, erschrocken, dass ich wirklich gerade vergessen habe, wie das geht.

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