Auf dem Nachttisch

frisches

Damkeschön. Die Dekade...
Damkeschön. Die Dekade hätte ich eigentlich fast noch...
Phae - 18. Mär, 00:37
Welcome back und einen...
Welcome back und einen guten Re-Start nach beinahe...
NeonWilderness - 17. Mär, 17:54
na los
einfach wieder anfangen, einfach nichts erklären, einfach...
Phae - 17. Mär, 15:44
suppe
Kartoffelsuppe. Mit Blumenkohl. Ich, sitzend auf dem...
Phae - 19. Nov, 00:01
'
Wenn ich wieder fahre, in den letzten Momenten davor,...
Phae - 8. Sep, 19:10
ein küchengespräch
Gestern habe ich einer Freundin noch davon erzählt,...
Phae - 3. Aug, 00:04
Er schmeckt mir gut und...
Er schmeckt mir gut und es sieht schön aus, wenn man...
Phae - 2. Apr, 20:15
undenkbar
Auf einmal ist da ein neuer Gedanke. Ich bin auf dem...
Phae - 1. Apr, 01:34

Das Leben, das Universum und der ganze Rest

Samstag, 9. Mai 2009

Powerfrauen

Vor ein paar Wochen hat meine Freundin K. abends an ihrem Schreibtisch gesessen und am Rechner gearbeitet. Als sie aus dem Fenster auf den Hinterhof sah, fiel ihr ein Mann auf, der dort stand. Er lehnte an einer Wand und winkte ihr zu. Sie winkte zurück. Als er nach kurzem Hin und Her auf einmal seinen Schwanz in der Hand hatte und damit, so K., herum wedelte, hat sie gelacht. K. ist da hart im Nehmen. Sie hat sich ein paar Momente unterhalten lassen und irgendwann die Jalousien zugemacht.

Drei Stunden später steht sie ängstlich und mit weit aufgerissenen Augen in meinem Zimmer. Als sie nämlich das Ganze schon wieder vergessen hatte und in ihrem Hinterhof ging, um eine zu rauchen, war er da. Wartend? Auf einmal ist es nicht mehr witzig, sondern gruselig. Der fremde Mann ist viel zu real und sie nicht mehr so anonym und weit weg wie eben noch in ihrem geschützen Zimmer. Erschrocken ist sie in ihr Auto gesprungen und zu mir gefahren. Sie muss ein paar Stunden bleiben, bevor sie sich wieder nach Hause traut.

Schnitt. Es ist Wochen später, ein freier Tag und ich bei K. zu Besuch. Wir haben französische Musik gehört, Gnocci mit Roquefort gegessen und ein paar Folgen Sex and the City geguckt. Auf einmal wird das Zimmer hell, vom Hinterhof strahlt jemand mit einer Taschenlampe hinein. Immer wieder, blink blink blink, und genau ins Zimmer. Wir können das Zentrum des Strahls auf der Scheibe sehen. Und auf der gegenüberliegenden Wand.

K. bekommt große Augen und sieht mich erschreckt an. "Da ist es wieder! Da!" flüstert sie. Die Taschenlampe gab es schon mal, vor etwa einer Woche. Damals hatte sie einen furchtbaren Schreck bekommen, die Jalousien runtergelassen, die Tür verriegelt und anschließend noch mit einem Stuhl verstellt, sich ein Küchenmesser unters Bett gelegt. Was, wenn er ins Haus kommt, was wenn er raus kriegt, welche Tür ihre ist?

Erstmal lassen wir die Taschenlampe Taschenlampe sein und gucken weiter unsere Serie. Irgendwann ist es aber spät und ich will nach Hause. Das Leuchten macht Pausen, aber es kommt immer wieder zurück.

K. hat Angst. Sie traut sich nicht, aus dem Fenster zu sehen, wo das Taschenlampenlicht herkommt. Irgendwann tut sie es doch. "Er steht da, auf dem Vordach", sagt sie. Sie steht an eine Wand gepresst und passt auf, dass man sie von draußen nicht sehen kann. "Scheiße, dass ich kein Kerl bin", sage ich.

Ich wage mich vor, trete ans Fenster und sehe hinaus. Ich sehe den Schatten auf dem Vordach. Noch ein Stück vor. Dort steht ein Mann. Er sieht mich und sofort flammt die Taschenlampe auf. Er leuchtet in seinen Schritt. Wir lassen die Jalousien herunter und lassen ihn sehen, dass wir zu zweit sind. Dann sitzen wir im Dunkeln auf dem Boden und sehen uns an, mit laut klopfenden Herzen.

Was für ein Mann ist das? Was will er hier? Was macht man jetzt? "Ich habe auch Angst, zu schnell zu urteilen", sage ich. "Wer nach seinem Partner sucht, indem er vor Frauen in ihren Wohnungen herummastubieren will, soll das tun." Und, zugegeben: K. hat gelacht, vielleicht hat er sich ermutigt gefühlt. Vielleicht ist er ein netter Kerl und würde nie jemandem was tun.

Aber wo ist die Grenze? Dreimal hat K. jetzt schon die Jalousien runtergelassen. Das ist deutlich, oder? Wann ist es zu viel? Wann ruft man die Polizei? Und ist K. wirklich an allem, was jetzt geschieht, selber schuld, weil sie die Nerven behalten hat? Weil sie belustigt hingesehen hat, statt entrüstet aufzuschreien, davonzustürzen und entsetzt sie Fensterläden zuzuknallen?

Ich will ins Bett. Ich will nach Hause und kann nicht, weil zwischen der Haustür und meinem Fahrrad von K. vielleicht ein alter, geiler Bock mit einer Taschenlampe UND einem Ständer in der Hose auf uns lauert. Ich bin wütend. "Wie scheiße, welche Angst wir haben!" schimpfe ich. Zwei zitternde Häschen mit großen Augen, eingschlossen in einem kleinen Zimmer dessen Wohnungstür auf einmal verdächtig instabil aussieht. "Ein alter Sack und eine Taschenlampe reichen um uns instantan in eine ohnmächtige Opferrolle zurückzudrängen!"

Nach einer halben Stunde und einem vorsichtigen Blick aus dem Fenster, wage ich es doch. K. begleitet mich noch zu meinem Rad, zitternd schleichen wir durch den Flur und linsen aus der Tür in den - leeren - Hof. Als ich mein Fahrrad abschließe, gebe ich K. ihre Deodose zurück, die sie mir - für den Notfall - in die Hand gedrückt hat. Wir lachen über uns. Ich fahre los.

Ich glaube, heute Nacht schläft sie wieder mit dem verkeilten Stuhl vor ihrer Tür.

Sonntag, 3. Mai 2009

so superficial

Photobucket

In den viel zu süßen Kaugummis, die ich neulich gekauft habe, war eine Überraschung. Klebetatoos. Jedes Kaugummi ist in ein Papier eingewickelt, auf dem gleichzeitig ein Tatoo drauf ist, das man mit etwas Wasser auf der Haut anbringen kann, wo es zwei Tage hält. Wenn man beim Duschen nicht aus Versehen zu doll schrubbt.

Auf einmal bin ich wieder klein. Die Motive sind furchtbar, altklug und unoriginell. Doch genau das macht sie charmant und das Anfeuchten, das vorsichtige Abziehen und dann die kindliche Freude, wenn es geklappt hat... ein längst vergessener Spaß.

Und wer weiß? Vielleicht werde ich ja zur Trendsetterin.

Samstag, 25. April 2009

großstadtgedanken

Manchmal macht mich der Gedanke traurig, dass in dem Haus, an dem ich gerade vorbei gehe, in der Straßenbahn, in dem Café, im Supermarkt, unter all den Menschen bestimmt einer oder zwei dabei wären, die zu richtig guten Freunden würden. Wenn das Leben uns nur zusammen führte.

Freitag, 24. April 2009

sob sob peter

Bei Twitter oder sonstwo anders hat heute jemand geschrieben, er wüßte gern mal, warum Frauen immer heulen. Was das ist, das mit dem Weinen.

Ich hab heute morgen eine alte Ausgabe der Zeit zum Frühstück gelesen, die Kinderseite, einen Artikel über Peter Pan. Dass in den Verfilmungen immer die Metaebene auf der Strecke bleibt, das Nachdenkliche und Traurige. Kinder müssen erwachsen werden, sie kehren alle irgendwann aus dem Nimmerland zurück und finden den Weg nicht mehr. Nur Peter nicht, dafür zahlt er den Preis, dass er alleine zurück bleibt und dass er vergisst. Im Originalroman kann er sich zum Schluss weder an Wendy, noch an die kleine Fee Tinkerbell erinnern. Das alles stand gar nicht in dem Artikel, ich habe es vor ein paar Tagen zufällig auf Wikipedia gelesen. In dem Artikel stand ein kleiner Auszug aus dem Roman, aus dem Anfang und ich habe beim Lesen eine Gänsehaut bekommen und auf einmal in meinen Eisenkrauttee geschluchzt.

Und das, um es der Hobbypsychologie ein bisschen zu erschweren, obwohl ich gerne erwachsen werde und beim Einschlafen bis jetzt noch keine Probleme habe, nach Nimmerland zurückzufinden.

Manchmal wüßte ich auch gerne, was das soll, mit den Frauen und dem Weinen.

Mittwoch, 22. April 2009

trotzig

Ich werd sie nicht weglassen. Mir sind Freunde eingefallen, deren Nummern ich dabei haben will, auch wenn ich das Handy mal vergesse.

traurig?

Ich richte mein neues Notizbuch ein. Es ist das dritte und das erste, indem ich die Seite "wichtige Telefonnummern" weglassen kann, weil ich keine Verwendung mehr dafür habe.

holding hands

Ich hab heute auf der Straße was gesehen, das war so schön, ich hab mich gleich auf die nächste Parkbank gesetzt und es aufgezeichnet.

Das hat aber leider nicht geklappt, deswegen bin ich gezwungen, mich auf mein Medium zurückzubesinnen und einen Blogeintrag zu schreiben.

Auf dem Nachhauseweg sind sie mir entgegen gekommen, zwei schwarze Jungs auf dem Fahrrad. Der eine da, wo man jemanden auf einem Fahrrad vermutet, auf dem Sattel, der andere vorne auf der Lenkerstange. Was ja schonmal ein schönes Bild ist.

Begeistert aber hat mich, dass sich ihre Hände berührt haben, die eine über der anderen, an den Lenkergriffen. Nun habe ich selbst schon lange nicht mehr auf einer Lenkerstange gesessen und transportiere auf meiner eigenen auch nur selten Leute durch die Gegend. (Zumal ich kein Fahrrad mehr habe.) Ich weiß nicht: vielleicht kann man sich gar nicht anders festhalten, vielleicht ist es unausweichlich, sich zu berühren.

Trotzdem war das Bild so schön, so menschlich, so warm, so harmonisch. Vielleicht auch ein hochästhetisches Statement für Homosexualität, vielleicht auch nicht. Mir jedenfalls ist das Herz aufgegangen.

Ein ♡ für Blogs

Streng genommen habe ich die Aktion ja verpasst. War nämlich gestern. Da ich mir aber gerade einen Trampelpfad durch den Linkwald erklicke, habe ich Lust bekommen, doch noch mitzuspielen.

Dabei ist mir aufgefallen, dass sich mein Surfverhalten wirklich verändert hat, seit ich einen Feed Reader benutze. Zwar ist er mir zur geliebten, täglichen Tageszeitung geworden, die mich aber auch an sich bindet und den Horizont einschränkt. Bevor ich nach neuen Informationen jagen gehe, gucke ich halt erstmal, was noch so im Google-Kühlschrank ist.

Folgende Häppchen nämlich.

Comicblogs. Ich kann nicht mehr ohne und es werden immer mehr. Die deutschen Zeichner, die ich derzeit verfolge sind der Flix, Jojo und Nichtlustig. Die ersten beiden bloggen auf inspirierende Weise in Zeichnungen, netten Beobachtungen und tollen Pointen aus ihrem Leben, den letzten mag ich seit ich mit seinem ersten Buch und einer handvoll Freunden einen tollen Nachmittag in einer Rostocker Buchhandlung verbracht habe. Mit Lachtränen. Alle drei sind aber eigentlich wohl hinreichend bekannt.

Soziologieblogs. Hier baue ich meine Sammlung derzeit noch auf. (Oh je und wenn ich nicht bald ein großes Resteessen veranstalte, werden ein paar Sachen bald schlecht.) Derzeit drin sind: homo sociologicus, wir sozn, der Sonntagssoziologe und die Wissenswerkstatt. Oh, und seit eben ScienceBlogs.de - so schnell kann's gehen.

Blogs. Das größte Regal im Kühlschrank. Langsam füllt es sich mehr und mehr mit den Erzeugnissen guter Freunde und Bekannter. Noch sind allerdings kaum literarisch-kulturelle Perlen darunter, eher Fototagebücher im "mein schönstes Ferienerlebnis"Stil, die wohl keinen außer mir interessieren. Hm.. und sonst so?

Malte Welding. Ich habe das Gefühl und bedaure ein wenig, dass sich der Stil ein bisschen geändert hat, seitdem Malte nicht mehr bei Spreeblick schreibt. Ich hab damals ein bisschen gebraucht, bis mir aufgegangen ist, dass hinter Spreeblick mehr als eine Person steht. (Ja... ich weiß.) und immer wenn mir ein Text besonders gut gefallen hat, war er von Malte.

Kolja Löwenkind. Es gibt bestimmt unzählige Blogs von Mamas, die über ihr Kind bloggen, die Erziehung, das Schwierige und Schöne. Aber bestimmt sind die nicht alle so gut, wie dieses. So klug, so witzig, so schön desingt. Bei mir dauert es wohl noch ein bisschen, aber nicht nur seit meine erste Freundin jetzt schwanger ist, ist das Thema auch schon bei mir angekommen und hier lese ich gerne rein in die Welt der Erziehungsabenteuer und -gedanken. Wer weiß, wann man das mal braucht.

achnaja. An Blogs mag ich, wenn ich in ein Leben von jemandem reingucken kann, der anders ist als ich. Da ich nicht männlich bin, nicht geschieden, nicht Papa und noch nicht beruflich erfolgreich, ist mein Leben ziemlich anders als das von Rounders. Das, und dass es gut geschrieben ist, das ist es wohl. (Aus dem gleichen Grund mag ich wohl auch 500beine. Aber heute sind ja die kleinen dran.)

Anleitung zum Entlieben. Auch nicht unbekannt, eigentlich. Ich finde schade, dass das Blog nicht mehr ist, was es war, seitdem die Autorin nicht mehr anonym ist. Verständlich, natürlich, aber wirklich schade. Das Buch habe ich gestern übrigens gekauft. Allerdings nicht für mich, sondern für jemanden, der es dringender braucht.

Leben. Nichts. Ich habe das Gefühl, die Autorin macht gerade das, was mir nicht so richtig gelingen will: Die tollste Zeit ihres Lebens im Ausland verbringen, mit vielen Freunden, vielen Erlebnissen und vielenvielen Glücksmomenten, wie man sich das vorstellt. Ein bisschen schade,http://static.twoday.net/modBetterEditor/editor_icon_bold.gif sonst könnte ich mir einreden, das Klischée gibt es in echt gar nicht. Aber wenigstens schön zu lesen und toll geschrieben. Wirklich.

Hurra!. Ich glaube, ich bin nicht die einzige, die nach einigem Lesen überrascht war, dass Autorin Eva noch zur Schule geht (wenn auch mittlerweile nicht mehr lange). Weniger überraschend ist, wenn aus ihr mal eine erfolgreiche Journalistin wird - so wie sie seit Jahren bloggt...

Samstag, 11. April 2009

schreibe dir

Wenn man Mails nicht im Mailprogramm schreibt, sondern in Word. Damit man sie auch wirklich nicht aus Versehen versenden kann, bevor sie ganz fertig sind. Was ich hier mache, ist gut und richtig. Auch für mich. Aber nicht ganz leicht...

Sonntag, 5. April 2009

Staaten und Steine

Vor zwei Jahren war ich genau da, wo die Welt hingesehen hat. In Rostock zur Zeit des G8 Gipfels. Ich habe hier davon erzählt, mich live vor Ort gefühlt und mit Interesse beobachtet. Die Wasserwerfer, die wütendenden Massen, die fliegenden Steine. Alles war aufregend, erschreckend und spannend.

Dieser Tage habe ich ein Déja-Vu. Ich bin in Straßburg und damit heute bei einem Spaziergang durch die Stadt an der Stelle vorbeigekommen, wo vor zwei Tagen Obama von Sarkozy samt dazugehörigen Gattinnen begrüßt worden ist. Und wieder: viel Aufregung, viel Polizei, Demonstrationen, Wasserwerfer, Feuer und Steine.

Ein paar Stunden lang immer wieder Anfragen von Freunden, ob es mir gut geht, sie sehen meine Stadt im Fernsehen gerade brennen. Wut auf den Straßen. Wer nicht auf die Nato schimpft, zürnt über die Beschneidung unserer demokratischen Rechte. An der Grenze rede ich mit einem deutschen Polizisten. Mit dem kann man reden, er spricht wie jemand, der viel nachdenkt. Und er hasst: Die Illegalen, die Autonomen. Die Nazis auch, aber nur ein bisschen. In einer Diktatur müsste er sich immerhin nicht von den Aufständigen mit Steinen bewerfen lassen. Ich schlucke viel und höre zu. Zum Schluss sagt er, er hofft, er habe "ein bisschen helfen können". Ja, danke.

Meine Gedanken sind nicht fertig. So viel Wut. Wo die Spitze unserer Regierungen zusammentrifft, entsteht Gewalt und Chaos, so groß die Energie der Protestierenden. Ich bleibe beim Beobachten und Parallelen finden, was Kluges dazu fällt mir nicht ein. Dafür aber immerhin ein paar dumme Sachen, die zu sagen und denken ich nun vermeiden weiß.

Und eines: Noch immer denke ich darüber nach, wohin ich nun soll. Auf der Brücke zwischen meinen beiden Ländern, inmitten von grünen und blauen Polizisten und mit ein einem ganzen Batzen bittersüßer Melancholie auf den Schultern hab ich es wieder gespürt: Da will ich bleiben. Gewaltmonopol, Modernemalaise, Gesellschaftskritik. Ich bin noch nicht so weit, die Soziologie hinter mir zu lassen.

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