Auf dem Nachttisch

frisches

Damkeschön. Die Dekade...
Damkeschön. Die Dekade hätte ich eigentlich fast noch...
Phae - 18. Mär, 00:37
Welcome back und einen...
Welcome back und einen guten Re-Start nach beinahe...
NeonWilderness - 17. Mär, 17:54
na los
einfach wieder anfangen, einfach nichts erklären, einfach...
Phae - 17. Mär, 15:44
suppe
Kartoffelsuppe. Mit Blumenkohl. Ich, sitzend auf dem...
Phae - 19. Nov, 00:01
'
Wenn ich wieder fahre, in den letzten Momenten davor,...
Phae - 8. Sep, 19:10
ein küchengespräch
Gestern habe ich einer Freundin noch davon erzählt,...
Phae - 3. Aug, 00:04
Er schmeckt mir gut und...
Er schmeckt mir gut und es sieht schön aus, wenn man...
Phae - 2. Apr, 20:15
undenkbar
Auf einmal ist da ein neuer Gedanke. Ich bin auf dem...
Phae - 1. Apr, 01:34

Dienstag, 9. Oktober 2007

Bis hier hin blind

Heute ist Campustag gewesen. Das heißt, dass das Unigelände voll gestopft wird, mit Infoständen, die den frischen Erstis taschenweise Werbegeschenke hinterherwerfen. Den Erstis und allen, die als Ersti durch gehen könnten und scharf auf Werbegeschenke sind. So wie ich.

Cmapus Tag heißt auch, dass es heute genau zwei Jahre her ist, dass ich Ersti war, dass mir die netten Mädchen von der Fachschaft meinen ersten Stundenplan zusammengestelltworfen haben, wir durch die halbe Stadt getörscht sind, um das Rechenzentrum zu finden und, als ideale Einstimmung auf das Rest-Studium - furchtbar orientierungslos waren. "Von hier an blind" von den Helden wurde zum Lied dieses Tages, zum Uni Lied.

Zwei Jahre ist das jetzt also her und ich finde das unerhört. Mir ist nicht nach zwei Jahren, ganz und gar nicht. Eins, vielleicht, gerade so, aber zwei Jahre bin ich schon Studentin? Nicht zu fassen.

Beduinenmädchen

Noch so ein Gedanke, der mir schon lange im Kopf herumspukt. "Ich bin eine Beduinin" Vielleicht passt das jetzt ganz gut, wo ich doch virtuell heimatlos geworden bin und mal wieder umherirren muss, bevor ich Fuß fassen kann.

M. war furchtbar traurig und ganz aufgelöst, als ich das zu ihr gesagt habe. Dass wir Beduinenmädchen sind, die erst mal ihr zu Hause verloren haben und wohl eine ganze Weile umher irren müssen, bevor sie es wiederfinden. M. hat es da schwerer als ich. Schon zweimal hat sie die Stadt wechseln müssen, neue Freunde suchen und "die Fremde" sein, monatelang. Und doch geht es mir wie ihr - im Elternhaus, im Elterndorf sind wir nicht mehr zu Hause, die neuen Wohnungen, die WGs sind nur von kurzer Dauer, das ganze Leben ist neu und passt nicht richtig - immer noch nicht.

Zwei Jahre leben wir jetzt schon so, sind eher in einem Lächeln zu Hause, in der Runde von Freunden in der Lieblingskneipe, als da, wo wir Miete zahlen. "Ich bin eine Beduinin", denke ich auch, wenn ich wieder tagelang aus dem Rucksack lebe, weil ich ein unstetes Großstadtwanderleben führe. Dann bin ich in der Wohnung des Tenors, in der Uni, in Kneipen, bei Freunden... und komme tagelang nicht nach Hause, obwohl es doch nur ein paar Minuten mit dem Rad wären.

Ich bin glücklich und fühle mich gut. Ich mag mein Studentenleben, auch wenn es oft nicht sehr nett zu mir ist. Ich mag meine Stadt und die Menschen darin, vor allem meine Menschen, vor allem den einen. Ich bin glücklich, behaglich, oft geborgen und geliebt. Nur richtig zu Hause, richtig angekommen - das fehlt manchmal.

"Ich kann so leben, ich kann das aushalten", denke ich zu dem großen Vollmond, der meinen Heimweg beleuchtet. "Jahrelang, wenn ich muss. Aber bitte... bitte, bitte, lass mich irgendwann ankommen. Richtig zu Hause sein." Die Nacht war schön.

Das Leben, das Universum und der ganze Rest
Kultur
Lieblingsmenschen
Zitate
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren