Das Leben, das Universum und der ganze Rest
Manchmal wünsche ich mir einen sehr alten und weisen Menschen, mit dem ich von Zeit zu Zeit über alles reden könnte.
Gute Nachrichten auf
Indymedia. Der Naziladen "East Coast Corner" im bunten Lieblingsviertel von Rostock, der KTV, hat
nach nicht ganz einem Jahr zumindest vorläufig aufgegeben und wechselt den Besitzer. Vielleicht macht er dann bald ganz zu und ist weg. Das wäre schön.
War ja früher Porno, sagt A. Also, das Lied. Voller Andeutungen und so. Wenn wir da am Strand nicht drüber geredet hätten, hätte ich so einen Quatsch auch nicht als Titel hier genommen.
Die Sonne und der Tenor haben mein Wochenende dominiert. Wir haben die Fahrräder strapaziert, wunderschöne neue Gegenden, fast direkt vor der Haustür erkundet, einen Baumarkt unsicher gemacht (Wochenende, der Tenor und Baumärkte sind so eine Trias, an die ich mich später sehr gerne als "typisch" zurückerinnern werde, das weiß ich jetzt schon.) eine eigene Leiter gekauft, mit der sich mein Dach jetzt noch einfacher erobern lässt. Wir haben sie gleich eingeweiht und einen Freund eingeladen, auf selbigem mit uns zu speisen, ich habe eine schöne Stadtführung machen können, bin dazu gekommen, ein paar Zentimeter von "Die Tore der Welt abzuarbeiten" (Jetzt fehlen nur noch geschätzte 30), waren bei einem anderen Freund im Garten grillen - Hängemattenglück -, mit guten Gesprächen und Gitrarrenmusik, wir waren am Strand, wir haben zu zweit auf dem Dach in den Sonnenuntergang gepicknickt, dem Kater dabei zugesehen, wie er selbiges für sich erobert hat (ich: leicht nervös), haben kuschelnd Film und Fern gesehen und hatten ganz einfach zwei wunderbare Tage.
Trotzdem machen mich diese ganzen Berichte vom Immergut Festival, das ja auch war, ein bisschen hibbelig. Festivalfieber. Kann das High Field kaum erwarten. (Und das kleine, geheime Privat Festvial, auf das ich in diesem Jahr auch darf. Das wird ein Spaß.) Aber zum Immergut will ich auch... nächstes Jahr. Spätestens übernächstes.
CD Hüllen zu falten, sie zu beschriften und zu benutzen, macht glücklich. Man sollte viel öfter Dinge selber machen. Gerne aus gefaltetem Papier.
Mein Adressbuch füllt sich, immer mehr Namen sind doppelt, mindestens. Wenn man anfängt, die Nachnamen kontinuierlich nachzutragen, nicht nur bei offiziellen, "Geschäftlichen", sondern auch bei privaten Kontakten, wenn man sie sogar irgendwann im Handy und Thunderbird Adressbuch bei alten Freunden dazuschreibt... dann ist man wohl wieder ein kleines Stück mehr erwachsen geworden.
Ich glaub, der kleine Prinz steht grad irgendwo hinter mir und schüttelt ein bisschen mit dem Kopf.
Wenn man ein bisschen früher zum Kurs kommt, dann kann man sich schon umziehen und duschen, wenn die Damen vom letzten Kurs selbiges auch, nur eben schon wieder tun. Das weiß ich sonst gar nicht, dass das geht, sonst bin ich immer zu spät und hetze als letzte ins Becken. Aber heute war ich früh dran und stand deswegen mit einer Hand voll Frauen in mittleren Jahren und älter unter der Dusche. Dabei fiel mir auf, dass man das öfter mal tun sollte.
Mit betagten Frauen duschen, das ist mal die Realität und hilft gegen Schönheitswahn. Da, zack, SO sehen Menschen aus. Mit Schwabbelbäuchen und Narben, mit komischen Knubbeln an komischen Stellen, unspektakulär und schlaff an Stellen. Realität, Kleines, Realität und unsere Zukunft.
Mit alten Frauen zu duschen und die eigene Zukunft zu sehen, ist nicht schlimm oder Horror, oder gar eklig. Es macht entspannt und überlegen. Schönheitswahn. Ha! Geht jemanden anderen nerven.
Der H. ist so jemand, der, wenn man ihm aufmerksam zuhört, viele Geschichten erzählen kann, die auf eine bewegte Vergangenheit schließen lassen. Er hat aber auch eine sehr interessante Gegenwart, denn er ist schon, nur unwesentlich älter als ich, Vater von einem entzückenden kleinen Mädchen. Und während die Mama weiter Ingeneurin wird, ist Papa mit dem Kindchen zu Hause und das Paradebeispiel des emanzipierten Mannes. An sonnigen Tagen kann man die beiden an den Außentischen in der Mensa treffen, man erkennt ihn schon von hinten, weil er das blaue Babytragetuch um seinen nackten Oberkörper geschlungen hat. Außerdem ist er barfuss unterwegs, aber das bemerkt man erst später.
Wenn man sich dann dazu setzt, dann dreht sich das Gespräch natürlich früher oder später um Babys. Das liegt bei weitem nicht daran, dass er als stolzer Papa von nichts anderem reden kann, sondern weil die Gnome einfach so interessant sind. Außerdem ist der H. da ein sehr angenehmer Gesprächspartner, weil er es mir - im Gegensatz, wie er sagt, zu anderen Eltern - nicht übel nimmt, wenn ich bemerke, dass kleine Kinder mich an meinen Kater erinnern und die Welt doch bestimmt ähnlich wahrnehmen wie der. Und dann irgendwann aus kleinen Tieren gewissermaßen Menschen werden, was ich sehr interessant finde. Und zu dem H. darf ich sowas sagen, er sieht das sogar genauso.
An dem Tag in der Mensa ging es aber um die Frage, ob Weinen für ein Baby genau so ein psychischer Streß bedeutet, wie für uns. Die kleine J. muss nicht mehr weinen, wenn sie was will, sie kann schon auf Sachen zeigen. Aber wenn ein Kind noch keiner ist, ist das ja seine einzige Kommunikationsmöglichkeit. Ich muss mal: Weinen. Ich bin müde: Weinen. Langsam könnte ich eine Kleiningkeit zu mir nehmen: Weinen. Wo hab ich eigentlich meinen Schlüssel gelassen?: Weinen. Und so weiter.
Da erzählt mir H. etwas, was ich noch nie bedacht habe. Wenn ein Baby Hunger hat, sagt er, dann weiß es ja gar nicht, dass das auch mal wieder aufhört. Dass es nur etwas essen, bzw. trinken muss, damit das unangenehme Gefühl wieder weggeht. Manche Babys sind dann richtig verzweifelt, sagt er. Das hab ich so noch nie gesehen.
Seit ich bei Twitter bin, läuft Entr'Acte bisschen in Gefahr, ins Stiefkinderdasein abzurutschen. Aufpassen, Phae.
NegerSchaumküsse ins Tiefkühlfach tun.
Barfuss den Müll runterbringen.