Auf dem Nachttisch

frisches

Damkeschön. Die Dekade...
Damkeschön. Die Dekade hätte ich eigentlich fast noch...
Phae - 18. Mär, 00:37
Welcome back und einen...
Welcome back und einen guten Re-Start nach beinahe...
NeonWilderness - 17. Mär, 17:54
na los
einfach wieder anfangen, einfach nichts erklären, einfach...
Phae - 17. Mär, 15:44
suppe
Kartoffelsuppe. Mit Blumenkohl. Ich, sitzend auf dem...
Phae - 19. Nov, 00:01
'
Wenn ich wieder fahre, in den letzten Momenten davor,...
Phae - 8. Sep, 19:10
ein küchengespräch
Gestern habe ich einer Freundin noch davon erzählt,...
Phae - 3. Aug, 00:04
Er schmeckt mir gut und...
Er schmeckt mir gut und es sieht schön aus, wenn man...
Phae - 2. Apr, 20:15
undenkbar
Auf einmal ist da ein neuer Gedanke. Ich bin auf dem...
Phae - 1. Apr, 01:34

Mittwoch, 17. Oktober 2007

dazugelernt

In "die Letzten Ihrer Art" schreibt Douglas Adams darüber, wie er nach China muss. Davor hat er Angst, denn China ist so furchtbar anders als Europa, dass er schon im Vorfeld nicht weiß, wie er sich dort zurecht finden und verhalten soll. Mit der Kulturirritation klarkommen. Seine Art, dem Problem entgegenzutreten, ist die, dass er sich selbst einfach völlig unwahrscheinlich benimmt und ganz anders als sonst, nur um nicht von dem unwahrscheinlichen, anderen Benehmen der Chinesen aus der Bahn geworfen zu werden. Mit dem Vorhaben fängt er an, indem er auf der Flugreise nach China jede angebotene Duty-Free Parfumflasche kauft - einfach, weil er sonst nie eine kaufen würde.

Manchmal hab ich das Gefühl, zu verstehen, dass das irgendwie Sinn macht. Dass ich auch so bin. Wenn ich gelernt habe, dass ich in meinem Verhalten Fehler mache und mich dann einfach willkürlich anders verhalte - auch wenn ich das früher nie gemacht hätte. Es ist, als wüßte man, dass ein Weg versperrt ist und rennt blind in die entgegen gesetzte Richtung, egal was kommt.

Oh man... hoffentlich versucht gleich niemand, mir Parfum zu verkaufen.

Soziologie der Tränen

"Warum weinst Du?" ist wahrscheinlich die blödeste Formulierung der Welt. Na gut, meistens. Wenn man weint, dann gibt es doch meistens ein wabbeliges Gründe-Bündel im Hintergrund aus vielen Faktoren, die einem das Leben schwer machen und die alle mit Schuld sind. Streß zum Beispiel. Dass man sich für eine Zukunft entscheiden muss und keinen Plan hat. Dass man unbedingt glücklich werden muss und viel zu viel falsch machen kann. Die falsche Stadt, zum Beispiel. Die falsche Uni. Die falsche Spezialisierung. Den falschen Beruf. Es könnte sein, dass man in einem kleinen Büro-Loch endet und nie sein Potential erreicht oder von der Arbeit ausgefüllt wird und dazu verdammt ist, sein Leben lang diejenigen zu hassen, die was tolles machen und kreativ oder wichtig sein dürfen. Es könnte aber auch sein, dass man sich zu viel zumutet undsich selbst zu überanstrendender Arbeit verdammt, zu nie endendem Leistungsdruck, zu Nächten im Büro und Hassgefühlen gegen den eigenen Computer, weil man darauf irgendwas fertig schreiben muss, was man nicht kann.
Es gibt also sehr viele Dinge, die man falsch machen kann. Und wie auch immer man sich entscheidet - man ist selbst schuld.

So gesehen ist es gut, dass ich von einer Entscheidung meilenweit entfernt bin und nicht mal weiß, wo ich mit dem Denken anfangen soll.

Und wenn man dann noch drei Stunden in einem Korridor sitzen gelassen wird, sinnlos, von den Institutionen vergessen und von dem Arzt, der nach 2 Stunden wieder kommen wollte, aber nicht kam... dann wird dem Bündel ein weiterer Grund hinzugefügt und das Fass läuft über. Gut, dass der Himmel gleichzeitig übergelaufen ist, ich konnte mich wie ein Chamäleon im Wetter tarnen und niemand hat was gemerkt. Gut so. Ich hätte auch - wie fast immer - nicht gewußt, was ich antworten soll, wenn einer fragt.

Dienstag, 16. Oktober 2007

Es wird Herbst.

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Ich mag den Herbst.

zurück und glücklich

Ich bin zurück aus Halle und es war toll. Richtig viel gelernt, richtig viel gehört, richtig viel Soziologie. Bis ich groß und klug werde, alles verstehe und in sämtlichen Theorien zu Hause bin, bis mich jemand wirklich für eine Wissenschaftlerin halten könnte - bis dahin ist es noch ein scheiße weiter Weg. Und ich werd mich jetzt hier nicht herablassen und platte Abgedroschenheiten mit "steinig, aber schön" verwursten, das geht bestimmt besser. Nur so viel, dass ich an diesem Wochenende einen weiteren Schritt getan habe, etwas Neues hat angefangen und vielleicht wird es groß. Oder zumindest gut. Und ich bin Teil davon...

Noch was? Halle ist schön...

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Sonntag, 14. Oktober 2007

la maitresse science

Ganz alleine war ich dann doch nicht, ich habe tatsächlich Bekannte getroffen. Der Kogress hat mir gefallen, es war viel - viel Wissen, viele Informationen und Eindrücke und viel Verwirrung. So ist sie halt, die Soziologie, man hat immer ein bisschen das Gefühl, dass man gar nichts rausbekommen hat, oder etwas das man schon wußte.

...

Wenn ich so drüber nachdenke, ist das Quatsch. Also, nein, das ist kein Quatsch. Das ist natürlich treffend und scharfsichtig formuliert (Klar. Schließlich ist das hier ein Qualitätsblog.) aber das kann man so nicht stehen lassen. Dann denken die Leute wieder, das sei die ganze Wahrheit und die Soziologie sei totaler Unsinn, den man schnell abschaffen sollte. Um Steuergelder zu sparen, und damit die ganzen jungen Leute was sinnvolles studieren. Nicht, dass die BWL Hörsäle noch versanden.
Die Wahrheit ist doch. Ihr braucht uns. Wie die Natur ist die Gesellschaft ein komplexes, kompliziertes Ding, das nach Regeln funktioniert. Und wenn wir dem diesem Ding was anfangen wollen - das wäre ratsam, denn ohne Gesellschaft sind wir ziemlich am Arsch - dann müssen wir lernen, wie diese Regeln funktionieren, wie das Ding funktioniert. Viola - ihr braucht uns, und zwar dringend. Wer sonst sollte das schließlich wissen - Politiker, die wiedergewählt wollen und mal Jura oder Physik studiert haben?

Also... die Soziologie ist toll, man wird trunken von dem Wissen, den Zusammenhängen, den Zahlen - der Faszination Mensch. Ob die Wissenschaft mein Zuhause wird, weiß ich immer noch nicht. Nicht mal, ob sie das werden soll. Sie ist launisch - sie zieht mich total in ihren Bann, begeistert und motiviert mich... und sie macht mir Angst, zeigt sich unfreundlich, abweisend und grob. Sie lockt mich mit dem, was mich reizt: Menschen und Worte, Philosophie und Wahrheit - und dann scheint sie ihr hochmütiges Gesicht zu verziehen und verachtet mich, weil ich ihren Ansprüchen nicht genüge, zu ordinär und beschränkt bin. Sie gibt sich logisch und klar, erst und kühl - nur um dann verschommen und schleierhaft, ungreifbar und elastisch zu werden, und jedem Versuch, sie zu greifen, entrinnt.

Sie ist die griechische Marmorgöttin, die man verehrt - und die man zu fürchten beginnt, wenn man ihr Wesen erahnt und ihr zu nahe kommt und sie dann Hexe schimpft - So. Auf diesem Niveau angekommen, sollte ich es für heute wirklich gut sein lassen und ganz schnell in meinem Bett verschwinden. Nicht, dass ich meine Karriere hier noch ernsthaft gefärde.

Der Kongress war toll, ich bin motiviert und ein bisschen eingeschüchtert, mag Halle sehr gern und hab das Gefühl, dass ich diesen Schwachsinn hier löschen werde, sobald ich ausgeschlafen bin.

Donnerstag, 11. Oktober 2007

La nostalgie, les gens et la bravade

Ich habe schon gesagt, dass das mit den Spitznamen schwierig ist. So habe ich zum Beispiel noch keinen für die winzige, großartige Französin, die es zu meinem Glück nach in meine Stadt verschlagen hat. Sprachliches und menschliches Glück, selbstredend. Sie ist wirklich sehr klein, aber ich kann doch deswegen nicht von der "gallischen Zwergin" schreiben, wirklich nicht. Ich bleibe also beim unkreativen O., vielleicht fällt mir ja irgendwann mal was ein.

Jetzt gerade fällt mir ein, dass der Tenor, der natürlich tatsächlich hier angekommen ist, sich darüber beschwert hat, der Tenor genannt zu werden. Tzzz. Da geht es auch schon los. "Der Hacker" war ihm auch nicht recht und "Herr Furzgeneral" hab ich ihm gar nicht erst vorgeschlagen. Womöglich hätte er noch zugestimmt. Überhaupt, soweit kommt es noch, dass hier Mitspracherecht gewährt wird oder ich mich beeinflussen lasse. Soll ich auch gar nicht, hat er gesagt, und dass er sich freut, Entr'Acte zu lesen. Und dass ich schreiben soll, als wäre er gar nicht hier. Der Scherzkeks. Als ob ich den letzten Abschnitt jetzt nicht schon drei mal umformuliert hätte...

Aber eigentlich wollte ich von ja von O., der kleinen Französin, schreiben. Und von meinem Wochenende. Das fängt in einer halben Stunde damit an, dass ich mit O. in das reizende, kleine Kulturkino im französischen Institut gehe und Hippie Masala gucke. Ohen meine indienverrückte Mitbewohnerin, ironischerweise, die ist zu müde. Aber die muss sich Indien auch nicht im Kino angucken, schließlich wandert sie Ende des Jahres dahin aus...

Morgen geht dann mein Wochenende weiter. Ich fahre nach Halle, zum studentischen Soziologiekongress. Ganz alleine, keiner wollte mit mir mitkommen. O. sagt, das ist toll, dass ich alleine fahre, sie hat gesagt ich soll das machen. O. muss es wissen, von alleine fahren versteht sie etwas. Seit ihrem Schulabschluss in Montpellier hat sie in San Francisco, Dänemark und Singapur gelebt, studiert und gearbeitet. Tja, und jetzt hier. Es ist ein bisschen so, als würde sie das Fernweh von drei anderen Menschen mit weg-leben, nicht nur ihr eigenenes. Meine Tante, bei der ich in Halle schlafen werde, führt ein Leben zwischen Deutschland, Japan und den USA, ihr Haus ist voll gestopft mit schönen, seltsamen Dingen aus Asien und nährt den Wunsch, irgendwann so zu leben, wie sie.

Aber vorerst begnüge ich mich mit fünf Stunden Fahrgemeinschaft und einem kleinen Abenteuer. Phae ganz allein auf dem Weg in die soziologische Wissenschaft.

Der Beweis

Mir ist vorher gar nicht aufgefallen, dass mein Graphiktablett in Entr'Acte noch nie zum Zug gekommen ist. Dafür gibt es jetzt eine Premiere - mein erstes Selbstportrait im Blog.

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Mittwoch, 10. Oktober 2007

Jammerkreativ

Die Idee, von nun an auf meinem Whiteboard weiterzubloggen, wo ich zumindest Kontrolle darüber habe, wie meine Schrift aussieht (Pink! Warum bist Du nicht pink, Drecksschrift?!), hat mich an etwas erinnert.

Wie gesagt, der Tenor weiß nun von Entr'Acte und ich kann mit ihm darüber reden. Das ist gar nicht schlecht, schließlich versteht er, im Gegensatz zu mir, was von dem ganzen Scheiß.

Der Tenor: worum geht's?
Phae: Um mein blödes Kack-Blog
Phae: Nix geht hier
Phae: Ich schreib bald alles auf Papier und häng die Blätter an Laternenpfähle, mirdochegal


Der Gedanke hat was, oder? Also... wenn Ihr mal in Rostock seit und da Alltagsanekdoten, Gejammer oder Hinweise auf tolle Webseiten an den Laternen hängen - vielleicht sind die von mir. Oder jemand hat meine Idee geklaut.

here I go...

Hehe. Nach Tagen des vergeblichen Kampfes gegen Layouts, Vorlagen und Einstellungen (Nur damit ihr es wisst. Die Schrift hier ist eigentlich pink und nicht grau. Und ich habe KEINE AHNUNG, warum man das nicht sieht! Grrr!) habe ich großen Respekt vor Leuten entwickelt, die mit solchen Dingen umgehen können und mir gewünscht, ich könnte es auch. Mir vorgenommen, es zu lernen.

Und dann hab ich das gefunden, diese Webseite. Herrlich.

(Ich besitze ein Whiteboard. Der Tenor hat es unter Einsatz ungeahnter Kräfte aus einer alten Herdabdeckung gebaut und ich liebe es. Außerdem kann ich es ganz hervorragend bedienen. Demnächst blogge ich einfach da.)

Dienstag, 9. Oktober 2007

Bis hier hin blind

Heute ist Campustag gewesen. Das heißt, dass das Unigelände voll gestopft wird, mit Infoständen, die den frischen Erstis taschenweise Werbegeschenke hinterherwerfen. Den Erstis und allen, die als Ersti durch gehen könnten und scharf auf Werbegeschenke sind. So wie ich.

Cmapus Tag heißt auch, dass es heute genau zwei Jahre her ist, dass ich Ersti war, dass mir die netten Mädchen von der Fachschaft meinen ersten Stundenplan zusammengestelltworfen haben, wir durch die halbe Stadt getörscht sind, um das Rechenzentrum zu finden und, als ideale Einstimmung auf das Rest-Studium - furchtbar orientierungslos waren. "Von hier an blind" von den Helden wurde zum Lied dieses Tages, zum Uni Lied.

Zwei Jahre ist das jetzt also her und ich finde das unerhört. Mir ist nicht nach zwei Jahren, ganz und gar nicht. Eins, vielleicht, gerade so, aber zwei Jahre bin ich schon Studentin? Nicht zu fassen.

Beduinenmädchen

Noch so ein Gedanke, der mir schon lange im Kopf herumspukt. "Ich bin eine Beduinin" Vielleicht passt das jetzt ganz gut, wo ich doch virtuell heimatlos geworden bin und mal wieder umherirren muss, bevor ich Fuß fassen kann.

M. war furchtbar traurig und ganz aufgelöst, als ich das zu ihr gesagt habe. Dass wir Beduinenmädchen sind, die erst mal ihr zu Hause verloren haben und wohl eine ganze Weile umher irren müssen, bevor sie es wiederfinden. M. hat es da schwerer als ich. Schon zweimal hat sie die Stadt wechseln müssen, neue Freunde suchen und "die Fremde" sein, monatelang. Und doch geht es mir wie ihr - im Elternhaus, im Elterndorf sind wir nicht mehr zu Hause, die neuen Wohnungen, die WGs sind nur von kurzer Dauer, das ganze Leben ist neu und passt nicht richtig - immer noch nicht.

Zwei Jahre leben wir jetzt schon so, sind eher in einem Lächeln zu Hause, in der Runde von Freunden in der Lieblingskneipe, als da, wo wir Miete zahlen. "Ich bin eine Beduinin", denke ich auch, wenn ich wieder tagelang aus dem Rucksack lebe, weil ich ein unstetes Großstadtwanderleben führe. Dann bin ich in der Wohnung des Tenors, in der Uni, in Kneipen, bei Freunden... und komme tagelang nicht nach Hause, obwohl es doch nur ein paar Minuten mit dem Rad wären.

Ich bin glücklich und fühle mich gut. Ich mag mein Studentenleben, auch wenn es oft nicht sehr nett zu mir ist. Ich mag meine Stadt und die Menschen darin, vor allem meine Menschen, vor allem den einen. Ich bin glücklich, behaglich, oft geborgen und geliebt. Nur richtig zu Hause, richtig angekommen - das fehlt manchmal.

"Ich kann so leben, ich kann das aushalten", denke ich zu dem großen Vollmond, der meinen Heimweg beleuchtet. "Jahrelang, wenn ich muss. Aber bitte... bitte, bitte, lass mich irgendwann ankommen. Richtig zu Hause sein." Die Nacht war schön.

Montag, 8. Oktober 2007

Geheimnistod

Wie gesagt - das war vor zwei Wochen.

Das Phantom hat inzwischen ordentlich auf sein hässliches Maul bekommen und ist fluchend in seinen unterirdischen Gewölben verschwunden. Das Beduinenmädchen und der Tenor haben zurück zueinander gefunden und sind Arm in Arm und leise singend in ihr Happy End gerudert. Vorerst natürlich, bei solchen Phantomen weiß man nie, wann sie zurück kommen. Nur dass man sie nicht zum letzten Mal gesehen hat, ist sicher.

Und wie so oft, hat alles seinen Preis. In diesem Fall betrifft das hauptsächlich die schwere Bürde ehrlicher Worte, mit der wir uns gegenseitig beladen haben, um aus dem miefigen Verlies zu entkommen. Zusammen.
Ich habe aber noch einen Preis bezahlt. Irgendwann galt es, Geheimnisse auszutauschen. Das war wichtig. Und deswegen habe ich mich entschlossen, mein Baby zu verraten. Ich habe dem Tenor von Entr'Acte erzählt.

Damit ist er der erste Mensch, den ich kenne, der offiziell davon weiß. Das ist schade, denn es hat Spaß gemacht, Entr'Acte als Geheimnis zu haben, als richtiges Geheimnis. Das ist jetzt vorbei und es war bestimmt die richtige Entscheidung, manchmal muss man Geheimnisse aufgeben, um etwas anderes, wertvolleres zu bekommen. Oder zu erhalten.

Außerdem habe ich jetzt jemanden, dem ich erzählen kann, wenn ich mich mal wieder tierisch über Eure lieben Kommentare freue und vor Stolz und Glück fast platze. Das ist schön.

Doof ist natürlich, dass ich einen guten Grund hatte, anonaym zu bloggen. Jetzt muss ich überlegen, was ich schreibe, jetzt ist es nicht mehr ungefiltert, denn ich weiß ja, dass er herkommen könnte.

Ob er es macht? Ich würde ja. Aber hallo. Fest angekündigt hat er es nicht, versprochen, fern zu bleiben, auch nicht. Eingeplant ist er nun sowieso - willkommen mein Schatz, ich freu mich, wenn Du hier bist und mal Feedback da lässt. Im Blog oder auf andrem Weg, Dir fällt schon was ein.


Gott, ist das komisch.

Ausgezogen in mehrfacher Hinsicht - Eure Phae

Konserven

Edblogs hat still und leise seine Pforten geschlossen, ohne uns Bescheid zu geben. Optimistisch wie immer, dachte ich "das wird schon wieder" und hab in ein Word Dokument geblogt, ohne mich nach einer neuen Bleibe umzuschauen.

Nun haben ja gerade Blogeinträge ein rasantes Verfallsdatum. Und diese sind auch noch ohne Datum. Ich veröffentliche sie trotzdem dafür waren sie schließlich gemacht.

Die folgenden drei Texte sind ungefähr zwei Wochen alt.

~*~

Heute ist so ein Tag, an dem ich alle drei Minuten in Trillian gucke, ob nicht endlich jemand online kommt, bei dem ich mich so richtig ausheulen kann.

~*~

Doof, dass EdBlogs samt meinem Entr’Acte gerade jetzt ausfallen musste. Ich hätte was zu erzählen gehabt. Es ist viel passiert... berufliche Erfolge, wenn man so will, ich habe zwei Katzenbabys („Beebies“) das Leben gerettet und... großen Herzschmerz mit meinem Tenor, von dem zu befürchten ist, dass er bald nur noch „der Tenor“ sein wird. Ich hätte Entr’Acte also dringend gebraucht und musste statt dessem mein Tagebuch bemühen. Das ist nicht das gleiche.

~*~

Da mir alles, was ich mit Zahlen nicht kann, für die Bereiche „Worte und Gedanken“ gutgeschrieben wurde (das ist also nicht wenig), habe ich großen Spaß daran, Dinge zu interpretieren. Menschen, Dinge, ICQ-Nachrichten, Texte, Filme und Bücher. Außerdem bin ich – wie der Kennerblick zwischen den Zeilen herausgelesen haben mag – ein großer Fan der Geschichte vom Phantom der Oper.

Das läuft auf einer kleinen Kassette in meinem Bad rauf und runter, wenn ich dort beschäftigt bin und führte mich irgendwann zu folgenderm Gedanken.

Wenn man will, kann man die Geschichte verstehen, ohne der Hauptperson, dem Phantom Erik tatsächlich den Charakter einer Person zuzuschreiben. Vielmehr könnte Erik ein Symbol sein, für all die Hindernisse, die das eigentliche Paar der Geschichte, Christine Daée und Raoul de Chagny, im Wege stehen, bevor sie zusammen glücklich werden können.

Er treibt Christin von Raoul fort, redet ihr ein, sie dürfe nicht mit ihm sprechen und zusammen sein, das dunkle Phantom ist die Zweifel und die Ängste, die sie blockieren. Es sorgt für ihren ersten Streit, weil er ihr nicht glauben will „Raoul, ich sah ihn“ – ihre Ängste also nicht ernst nimmt... soll es ja geben, zwischen Männern und Frauen. Aber über dem Streit kommen sie dann doch zusammen, was das Phantom bemerkt und Rache schwört. Es ist dunkel, nicht zu fassen und gefährlich... es einfach mal nicht als Person, sondern als Personifizierung wahrzunehmen, liegt also nahe.

Raoul muss gegen Erik kämpfen, um Christine für sich zu gewinnen, um sie von ihm zu befreien. Und um das Phantom endgültig loszuwerden, ist es Christine selbst, die Raoul riskieren muss. Gut, ich merke, ich komme ins Straucheln, am zweiten Akt müsste ich etwas rumbiegen, damit er passt. Aber darum geht es mir gar nicht, ich will niemanden überzeugen, dass die Geschichte so gemeint ist – das ist sie nicht. Aber sie kann so verstanden werden. Das dunkle Phantom als Symbol für all das, was zwischen zwei Menschen stehen kann, bevor sie zusammen finden.

In einer Beziehung kann es immer wieder zu bösen Verletzungen und furchtbaren Dingen kommen, obwohl doch beide nur geliebt werden wollen und zwar am besten sich gegenseitig. So ist es auch mit Erik, der schlimme Dinge tut und das Böse selbst darstellt – und doch nicht mehr ist, als ein einsamer Mensch, der vom Leben furchtbar behandelt wurde und verzweifelt nach Liebe sucht und sie sich erzwingen will, weil er es nicht besser weiß. Und so hält der schwarze Schatten das Mädchen gefangen und lässt sie nicht gehen und zwingt den Jungen zu erbitterten Kämpfen und für beide kann es schlimm ausgehen.

Diese Gedanken hatte ich schon lange und mochte sie gerne. Nun schreibe ich sie auf... weil das Phantom wieder da ist. Es ist zurückgekehrt und hat seinen schwarzen Schatten auf uns geworfen. Zwischen uns, wenn man so will. Und nun müssen wir eine Menge Ängste besiegen und harte Kämpfe ausfechten, um es loszuwerden.

Und zwar heute Abend. Ich habe Angst.

Identität

Mir ist der Gedanke gekommen, dass ich mich ja mal vorstellen könnte. Wo ich nun schon die Neue bin.

Ich bin Phae. Früher mal Pasiphae, aber der Name ist auch hier schon vergeben, also Phae. Na schön, das ist gar nicht schlimm. Ich hab mir den Namen Pasiphae damals ausgesucht, indem ich mein dickes Lexikon der griechischen Mythologie nahm und darin herum suchte. Pasiphae war einer der wenigen Namen, die toll klangen und nicht total ausgelutscht waren. Dass Pasiphae die Königin von Kreta war, die sich von dem Stier begatten lies und darauf hin den Minotaurus gebar, ist zwar nicht sooo toll, aber ich dachte mir, hey, das weiß ja keiner. Bis jetzt. Aber jetzt bin ich ja auch Phae.

Ich bin Anfang zwanzig und Studentin in einer reizenden mecklenburger Hansestadt, der meine ganze Heimatliebe gehört. Ich studiere Soziologe und Französisch - und das mit anhaltender Begeisterung.

ich lebe in einer WG mit meiner reizenden Mitbewohnerin T. und dem gestörten Kater Biff. Biff nach "Die Bibel nach Biff", großartiges Buch.

Spitznamen für die Menschen zu finden, von denen ich hier erzählen möchte, ist nicht leicht. Praktischerweise habe ich einen, um den es eh am meisten geht: der Tenor. Es ist verlockend, jetzt zu behaupten, dass er gleichermaßen reizend und gestört ist, wie T. und Biff zusammen. Statt dessen reiße ich mich zusammen und begnüge ich mich damit, anzuführen, dass wir seit nunmehr einem Jahr ein Pärchen sind und man sich weitere Urteile gerne selbst erlesen darf.

Und jetzt werde ich versuchen, einfach so weiterzuschreiben, als hätte ich nie die Behausung gewechselt. Seltsam, wie schwer das ist...

Zwei Premieren in zwei Tagen

Eine Geschichte der Erniedrigung.

Nachdem ich aus meinem alten, wohligen zu Hause vertrieben wurde, musste ich mein neues gleich nach dem Umzug wieder verlassen, weil ich zu blöd für die erforderlichen Renovierungsarbeiten war und mir einfach nicht gefallen hat, was darus zu machen ich im Stande war. Schade.

Jetzt bin ich also hier, im Ikea der Blogs, mit leicht zusammengebauten Möbeln, die auch hübsch sind und zumindest mit meinem Budget und meine Möglichkeiten harmonieren.

Hier bleibe ich erst mal. Das alte zu Hause ist nicht mehr bewohnbar, wird aber zu museumszwecken offen gehalten und kann noch auf unbestimmte Zeit besichtigt werden.

Das Neue... nun, den Mietvertrag hab ich noch nicht gekündigt. Ich gedenke, es als Atelier und Werkstatt zu benutzen und meine Kenntnisse des Dekorierens und Wohnlichmachens vom richtigen Leben auf den HTML auszuweiten. Wenn ich mal Zeit hab. Irgendwann nach der Rente, wahrscheinlich.

Ich gedenke also, zunächst hier zu verweilen und freue mich über viel Besuch und reichhaltige, kommentierende Hinterlassenschaften.

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